Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Was verdient der Chef ?

Alle reden von Dumpinglöhnen im Friseurhandwerk... 


Was verdient man eigentlich als Unternehmer in der Friseurbranche?

Bei den Preisen....!? Sicher eine ganze Menge! Abgesehen davon das nach Meinung mancher Bürger Unternehmer sowieso das Geld mit der Schubkarre nach Hause fahren, gibt es eine ganze Menge solcher Vorurteile.

Was braucht man schon zum Haare schneiden? Einen Raum, Schere, Stuhl, Umhang. Ein wenig wasser und Shampoo noch vielleicht, der Gewinn muss enorm sein. Gedanken die selbst manchen Friseurinnen zu eigen sind. Nicht wenige machen sich mit einer solchen Idee sogar auf den Weg in die Selbstständigkeit.

Die Realität sieht anders aus. Das zeigt auch die Wella EVA Erfolgs Vergleichs Analyse.

Die EVA Betriebsvergleiche der Wella AG gelten seit Jahren als das Trendbarometer im Deutschen Friseurhandwerk. Hier die wichtigsten Zahlen aus der aktuellen EVA Präsentation 2007 (vorgestellt während der Hair & Beauty in Frankfurt, Mai 2007)

Hier ein Auszug aus der Präsentation 2007:
Der Durchschnittssalon konnte seinen Gewinnanteil vor Steuern um 9,6 Prozent auf 18,7 Prozent vom Umsatz steigern. Farbbehandlungen waren auch im Jahr 2006 die am stärksten nachgefragte Dienstleistung im Salon.
„Im Jahr 2006 erzielten Salons aller Umsatzgrößenklassen im Durchschnitt ein nominales Umsatzplus von 2,2 Prozent. Ein echtes Wachstum konnte allerdings nicht realisiert werden, da die Preissteigerungsrate von durchschnittlich 2,4 Prozent etwas höher war.


Anmerkung Friseur-News:

Der EVA Erfolgs-Vergleichs Analyse sind auch die durchschnittlichen Umsatzzahlen und Anteile in % und Euro zu entnehmen.


















Demnach erwirtschaftete der durchschnittliche Salon
71,1% des Gesamt-Umsatzes im Damensalon
20,6% des Gesamt-Umsatzes im Herrensalon
8,3% des Gesamt-Umsatzes im Verkauf

Der Gesamt-Umsatz (100%) belief sich auf durchschnittlich 166.682,- €
Wie Anfangs erwähnt konnte der Gewinn auf durchschnittlich auf 18,7 Prozent gesteigert werden

18,7 % Gewinn vor Steuern sind beim Durchschnitts-Salon 31.170,- € / Jahr
Hiervon müssen nach vorsichtiger Schätzung rund 50 % für Einkommensteuer, Krankenversicherung und Altersvorsorge aufgewendet werden so das netto 15.585,- € verbleiben. ( pro Jahr)

Das bedeutet ein verfügbares Netto-Einkommen von 1.299,- € pro Monat für den Unternehmer.

Anmerkung:
Dieses Rechenbeispiel ist selbstverständlich nicht repräsentativ. Im Einzelnen kánn die Höhe der Netto-Einkommen abhängig von Steuerklasse, Familienstand und Vorsorgeaufwendungen mehr oder weniger starke Differenzen aufweisen.

Aus dieser eher mäßigen Einkommenssituation der Unternehmer heraus wird es verständlich wenn zu wenig Geld für Investitionen und Rückstellungen vorhanden ist, die Eigenkapitalquote nicht optimal ist.
Im Durchschnitt wiesen die Salons im Jahr 2006 8,9 % Fehlkapital auf





















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