Der Friseurmarkt ist in den letzten Jahren ordentlich in Bewegung, teilweise ist es nur noch schwer nachzuvollziehen welche Zahlen und Daten sich verändern. Insbesondere die personelle Situation in der Branche macht Sorge, wenngleich die Statistiken zeigen dass die Zahl der Beschäftigten, beziehungsweise im Friseurhandwerk Tätigen nahezu gleich geblieben ist. Auf den ersten Blick hat es hier kaum Veränderungen gegeben.
Wie so oft liegt der Teufel aber im Detail bzw. in verschiedenen Zählweisen. Aufgeschreckt durch Meldungen, wonach einige Discounter eine Umsatzverantwortung mit Lohnfaktor 4,5 bei 11,- € Preisen vorgeben und Mitarbeiter per Änderungskündigung in die Teilzeitarbeit zwingen, sofern der Umsatz nicht realisiert werden kann, schauten wir genauer.
Von der Bundesagentur für Arbeit haben wir für den Zeitraum 2000-2012 folgende Zahlen erhalten:
versicherungspflichtige Beschäftigte / Vollzeit:
Jahr 2000 152.991
Jahr 2012 106.367 ............. bedeutet – 46.624
geringfügig und Teilzeitbeschäftigte:
Jahr 2000 25.144
Jahr 2012 43.554 ............. bedeutet + 18.410
Bedeutet dass die Zahl der Vollzeit Tätigen dramatisch abgenommen hat, hingegen ist die Zahl der geringfügig und Teilzeitbeschäftigten gestiegen.
Erstaunlich auch die Tatsache das von rund 260.000 angestellt Beschäftigten im Friseurhandwerk ( im Jahr 2012, Quelle BGW) lediglich 149.500 als Lohnempfänger versicherungspflichtig beschäftigt sind.
Das könnte bedeuten dass auch im Bereich der Lohnkosten sehr „kreativ“ gearbeitet worden ist. So fragte ich den Branchen Experten Dieter Schneider (Herausgeber der MARKTLÜCKE wie er diese Zahlen interpretiert.
Dieter Schneider hatte das Ganze, basierend auf seiner Dokumentation in seinem FRISEURMARKT REPORT 2013 für friseur-news vom Jahr 2000 bis 2012 wie folgt ausgerechnet:
Selbständige + 19.000
Vollkräfte - 37.000
Versicherungspflichtige Teilzeitkräfte + 8.000
400-Euro-Kräfte + 18.000
Lehrlinge - 10.000
"Köpfe" zusammen - 2.000
Wer den Friseurmarkt kennt merkt schnell dass diese Zahlen „auf dem Papier“ nicht die Wirklichkeit widerspiegeln. In der Realität ist es so, dass viele Mitarbeiter wegen mangelnder Leistungsfähigkeit nicht für Vollzeittätigkeit finanziert werden können.
Diese Situation wird sich mit dem kommenden tariflichen Mindestlöhnen weiter verschärfen.
Viele Mitarbeiter sind offensichtlich als Teilzeit gemeldet, arbeiten in Wirklichkeit aber Vollzeit. Der in der „nicht vorhandenen Arbeitszeit“ dieser Mitarbeiter entstehende Umsatz ist natürlich auch der Schattenwirtschaft zuzuordnen, entweder in den Schwarzlohn zahlenden Betrieben oder privat mit klassischer Schwarzarbeit. Die „Köpfe“ (Friseure und Friseurinnen) werden also nicht weniger!
Dieter Schneider sagt dazu:
„Diese Zahlen zeigen, wie schwer es ist, deutlich höhere Preise infolge deutlich höherer Löhne am Markt durchzusetzen. Die Politiker aller bisher im Bundestag vertretenen Parteien und die Behörden lassen dabei beim Kampf gegen die ausufernde Schattenwirtschaft das Friseurhandwerk in empörender Weise im Stich. Dass diese Schattenwirtschaft in der Höhe und in der Art viel sozialschädlicher ist als z. B. nicht abgeführte Steuern für Zinseinnahmen von angeblichen "Steuerkriminellen" wird in der Öffentlichkeit überhaupt nicht gesehen.“
Wer mehr darüber wissen möchte:
Bezugsadresse der Marktlücke:
Hans Conzen Kosmetik GmbH
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