Das war ein wichtiger Schritt: In Berlin unterzeichneten am 15. April 2016 der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und das Bundesministerium der Finanzen (BMF) ein gemeinsames Bündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung. Damit legten sie den Grundstein für eine künftig noch engere Zusammenarbeit im Kampf gegen schwarze Schafe im Friseurhandwerk. Die Friseurbranche folgt dementsprechend ähnlichen Vereinbarungen, die das Bundesministerium der Finanzen bereits u. a. mit der Bauwirtschaft, dem Gebäudereinigungsgewerbe, dem Elektro- sowie Gerüstbauerhandwerk geschlossen hat.
Unabhängig von der Branche, Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung schaden der Existenz und Wettbewerbsfähigkeit ehrlicher Betriebe. Mit der nun erfolgten Bündniserklärung, schaffen die drei Bündnispartner die erforderlichen Strukturen, um diese Entwicklung im Friseurhandwerk zu stoppen und Schwarzarbeit wirksam zu bekämpfen. Dazu ZV-Präsident Harald Esser:
„Das Friseurhandwerk hat 2013 gemeinsam mit seinem Tarifpartner Verdi die Weichen für die Weiterentwicklung der Beauty-Branche in Deutschland gestellt. Mit einer fairen Tarifpolitik ist es uns dabei auch gelungen, das Friseurhandwerk aus der Imagefalle und damit aus den Negativschlagzeilen heraus zu führen. Das heutige Aktionsbündnis gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung ist für uns jetzt die logische Fortsetzung, um das Erreichte sicher zu stellen und umzusetzen. Die Einhaltung des Mindestlohns ist für das Friseurhandwerk selbstverständlich und schafft zugleich die Grundlage für eine weitergehende, selbstbestimmte Sozial- und Tarifpolitik. Mit diesem Bündnis setzen wir ein Zeichen. Wir gehen gegen die schwarzen Schafe unserer Branche vor! Wir setzen auf dieses Bündnis und den aktiven Dialog und die Kooperation mit allen Beteiligten.“
Im engen Austausch verfolgen Zentralverband, Bundesministerium der Finanzen und ver.di nun das gemeinsame Ziel der breiten Aufklärung der Öffentlichkeit über die negativen Folgen von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung. Auf diese Weise sollen ebenso die Kontrollen des Zolls verstärkt unterstützt werden. Bundesweit sind künftig gezielte Aktionen in Koope-ration mit der Zollverwaltung geplant.
Beim Bündnisabschluss zugegen waren der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Michael Meister, ZV-Präsident Harald Esser, ver.di-Vorstandsmitglied Ute Kittel, ZV-Hauptgeschäftsführer Jörg Müller und Justitiar Joachim M. Weckel, der Leiter der Finanzkontrolle Dirk Bremer, Gerd Denzel sowie Karolin Abel.