Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 11.03.2025

Die unsichtbaren Fronten des Friseurhandwerks.

Zusammenrücken und Verantwortung übernehmen


Eigentlich müsste aktuell ein Aufschrei durch die Reihen der deutschen Friseurlandschaft gehen! Seit gut zwei Jahrzehnten wird vehement am Thema einer Umsatzsteuerreduzierung für das Friseurhandwerk gearbeitet. Jetzt, bei den Sondierungsgesprächen zur Regierungsbildung, 2025 lässt eine Meldung aufhorchen: 

„… die Umsatzsteuer für die Gastronomie wird voraussichtlich auf 7 % gesenkt.
Dies wurde von den Unterhändlern der CDU, CSU und SPD beschlossen, um die Gastronomie, als auch die Verbraucher, zu entlasten. Die Senkung der Mehrwertsteuer war bereits während der Corona Zeit vorübergehend eingeführt worden, und nun soll sie dauerhaft gelten!“

Allerdings: wenn es darum geht, die Verbraucher zu entlasten 
müssten auch die Friseure Nutznießer einer solchen Entscheidung sein. Auswärts, im Lokal essen, muss nicht unbedingt Jeder, zum Friseur jedoch schon eher. 

Warum fällt diese Entscheidung also zu Ungunsten des Friseurhandwerks aus? 
Das mag einige Ursachen haben:
zum einen ist es das eigene Erleben der Politiker, die wohl öfters in einem Restaurant anzutreffen sind als beim Friseur. Hinzukommt die Tatsache, dass die Gastronomie die Preise um bis zu 15 % angehoben hat, viel deutlicher als im Friseurhandwerk mit 7,2 % bei den Damen und 7,6 % bei den Männern. Das ist spürbar und führt zu Diskussionen, auch unangenehmen, die von Friseuren aber vehement gescheut werden. 

Während Gastronomen, in durchaus angenehmer Art und Weise, ihren Gästen Verständnis für ihre Sorgen und notwendigen Preisangleichungen entlocken, ist die Friseurbranche nach wie vor bestrebt, ihre Kunden während der Behandlungszeit vor jeglichen unangenehmen Gedanken zu schützen.

Nein! Und nochmal nein! 
Bevor jetzt wieder die Schuldzuweisungen in Richtung Verbände beginnen: unsere Verbände haben in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet. Was dem Friseurhandwerk fehlt ist das Engagement der Basis!!! 
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Mitstreiter in unserer Wertegemeinschaft „Der faire Salon“. Regelmäßig erfahre ich aus der Presse, wer.. wann.. und wo.. damit beschäftigt war, das Gespräch mit Politikern zu suchen, aufzuklären und die Belange des Friseurhandwerks an die Entscheidungsträger zu bringen. Davon braucht es mehr!

Unsichtbare Fronten
Nicht wegzudiskutieren ist die Tatsache, dass ungefähr jede(r) dritte Friseurunternehmer(in) keinerlei Interesse an einer Reduzierung der Umsatzsteuer haben kann. Gemeint sind die Friseurbetriebe, die weniger als 1.833 € Umsatz im Monat generieren und aus diesem Grund keinerlei Umsatzsteuer zahlen müssen. 

Zwischen Duldung und Akzeptant
Ein krasser Wettbewerbsvorteil, der von den restlichen Marktteilnehmern toleriert wird. Sehr wohl wird aber durch diese Gegebenheiten eine marktgerechte Entwicklung der Preise aber deutlich erschwert. 

In Krisenzeiten zusammenrücken
das müssen wir. Darum ein klares Statement zum Verständnis der vorherigen Sätze: 
Es geht mir nicht um ein Schlechtreden der Kleinstunternehmer(innen). 
Als ich vor vielen Jahren, ebenfalls als Kleinstunternehmer (parallel zu einer angestellten Tätigkeit) meine eigenständige Laufbahn startete, erzielte ich Umsätze um 5.000 im Monat in einer jeweils zwei Tage Woche! 

Nur 20 € am Tag
schwarz erwirtschaftet…. Am Fiskus vorbei… nur 20 €! .
Inzwischen für einige Mitbewerber eine Notlösung, die ich weder kommentieren noch verurteilen möchte. 
Wichtig ist die Erkenntnis: nur 20.- € am Tag, das sind in 10 Jahren über 40.000 € - was wäre, wenn diese große Summe in Weiterbildung, Wachstum und auch Mitarbeiter investiert würde?? Das ist der Weg, den wir dringend brauchen und auf welchem jede(r) Friseurunternehmer(in) ein Stück Verantwortung für unseren Beruf trägt. 

Wir brauchen das Miteinander
und das Bewusstsein, das JEDER in diesem Handwerk hier Verantwortung tragen und etwas zum Wohl des Friseurhandwerks beitragen kann. Ansonsten wird es uns so ergehen, wie anderen Gewerken auch. Wir werden ersetzt, durch an- und ungelernte Kräfte, ohne Prüfung du Meisterbrief, Friseurdienstleistung a la Discount. Wollt Ihr das? 

Der Kodex für Friseure in Europa
entstanden unter Mitwirkung der EU, unterzeichnet von allen Sozialverbänden der EU, gilt für uns in der Wertegemeinschaft als Wegweiser. In Deutschland ist er weitgehend unbekannt, während er in anderen Staaten als Anlage zum Arbeitsvertrag gilt. 

Zusammen
Dieses Friseurhandwerk muss sich zusammenfinden. Es geht nicht darum, wer den schönsten Salon oder den besten Namen hat. Jeder Salon findet seine Kunden. Aber es geht sehr wohl darum, welche Wertvorstellungen wir in unseren Salons leben, wie wir darüber denken und dieses kommunizieren. 

Wir müssen reden
mit der Politik, unseren Kunden, untereinander. Themen, das Friseurhandwerk betreffend, gibt es genügend. Der Kodex weist den Weg. 
Jegliches Tun hat Konsequenzen, auch das, was nicht getan wird! 
Dessen müssen wir uns bewusst sein. 
 
Rene Krombholz
https://www.wertegemeinschaft.info/ 
 

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