1.Kenntnisse über das Marktgeschehen
Sie sind für jedes Unternehmen überlebenswichtig.Allerdings scheint sich die Friseurbranche zu oft nur zu oberflächlich damit zu befassen. Für Unternehmensgründer trifft das um so mehr zu, da sie erst in den Markt eintreten wollen. Das Marketing bietet ein umfangreiches Instrumentarium, um die Impulse des Marktes zu registrieren. Fragen: Was wollen unsere Kunden? Wo sind Marktnischen? Wie kann ich mich von Mitbewerbern ( für Kunden erkennbar! ) abheben? Hat ein Mitbewerber schon ein ähnliches Angebot? Wie wird sich der Markt entwickeln? Solche Fragen sind besonders wichtig, da sich besonders in den letzten Jahren die Wünsche und Ansprüche der Kunden/innen grundlegend verändert haben. Aus der früheren Arbeitsgesellschaft der 50er Jahre ist in den 60er und 70er Jahren erst eine Konsumgesellschaft, dann in den nachfolgenden 2 Jahrzehnten eine Erlebnisgesellschaft geworden.
Derzeit sind wir auf dem Weg in die nächste Epoche, wobei die Mehrheit der Friseure sich noch nicht einmal den aktuellen, heutigen Bedürfnissen der Verbraucher angepasst hat. „Wer im Markt steht, der geht...!“ sagte eine alte Weisheit und findet Bestätigung in den konstant sinkenden Umsatz und Kundenzahlen der Branche.
2. Kunde und Dienstleistung
Das Marketing, das auf Informationen aufbaut, wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor für ein Unternehmen. Welche Frisuren und Behandlungen wollen Ihre Kunden? Oder umgekehrt: Welche Kunden kommen für Ihren Salon in Frage? (Zielgruppe) Wollen Sie die volle Bandbreite der potentiellen Kunden ausschöpfen? Möchten Sie von der Altersstruktur her zwischen Kindergarten und Altersheim alle Kunden/innen erreichen, oder wollen Sie sich auf eine Kundengruppe spezialisieren? Haben Sie und Ihre Mitarbeiter die nötigen fachlichen Trend’s und Fertigkeiten hierzu? Wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe? Eine Marktstrategie muß sich an der ermittelten und beschriebenen Zielgruppe orientieren. Zielgruppe und Marketingstrategie müssen immer wieder kontrolliert werden, besonders auch die fachliche Qualität. Bei eventuellen Abweichungen sind Korrekturen notwendig.. Wichtig sind auch permanente Informationen über Kundenbedürfnisse und das rechtzeitige Erkennen von Trendwenden.
Das hier für die Friseurbranche Handlungsbedarf besteht wird aus der Verbraucherumfrage und Marktanalyse des IVF sichtbar. Demnach sagen 59% der Kundinnen über ihren derzeitigen Friseur, das sie nicht immer ihre Wunschfrisur erhalten.
3. Angebots-, und Preisgestaltung
Zentrale Elemente einer Marketingstrategie sind das Angebot und der Preis. Beides ist eng miteinander verflochten. Der Anbieter muß sich entscheiden ob er ein teures, begrenztes und qualitativ hochwertiges Angebot offeriert oder lieber ein preiswerteres, aber dafür breit gestreutes. Spezialisieren Sie sich mit Ihrem Salon für hochwertige Schnitte und Farbbehandlungen können Sie diese Leistung teuerer verkaufen, vorausgesetzt die Qualität stimmt. ( Was Qualität ist, bestimmt allerdings letztendlich der Kunde, - und der denkt manchmal anders als der Friseur!) Wenn in Ihrem Salon die ganze Palette des Angebots gleichmäßig gut geboten wird, ist dies natürlich auch nicht verkehrt. Nur müssen Sie sich bewußt sein, das es aus der Sicht der Kunden äußerst schwer ist, Unterschiede in der fachlichen Arbeit zu Differenzieren. Die Haarfarbe im Drogeriemarkt kostet € 12,95. Sie als Friseur berechnen für diese Dienstleistung 45.-€. Sicht der Kundin: für einmal draufschmieren zu teuer! Wenn Sie allerdings Ihre handwerkliche Leistung aufwerten und abheben, natürliche Farbbilder mit Meschen und Melierungen erarbeiten, wird dies aus Kundensicht den Preis auf jeden Fall wert sein!
Klarheit muß auch über die zu erreichende Kundenstruktur herrschen: stimmen Altersstruktur, Einkommen und sozialer Status mit dem zu erstellenden Angebot überein?
Übrigens: eine Zahl aus vorgenannter Verbraucherstudie: 69% der befragten Verbraucher fanden den Friseur zu teuer! Wissend das Geld im großen Umfang für Urlaub, Freizeit, Sport und Spaß ausgegeben wird, zeigen sich hier für das Friseurhandwerk Chancen ohne Ende. Es gilt letztendlich aus Kundensicht ! Angebot, Preis und Dienstleistung in die richtige Relation zu bringen. Genau dies ist Sache erfolgreichen Marketings.
4. Firmenimage und Werbung
Ebenfalls zur Profilierung trägt die Entwicklung des Firmenimages bei. Zu viele Friseurbetriebe verstecken sich hinter angegrauten Gardinen oder einigen Plakaten und Postern der Haarkosmetik-Industrie im Schaufenster. Hier scheint der Gedanke: „Um Himmels Willen nicht auffallen“ Priorität zu besitzen. Wie aber sollen Kunden hier einen Eindruck Ihrer Leistungsfähigkeit bekommen?
Wichtig bei der Positionierung im Markt ist auch der Name. Sie zielen auf eine hochwertige Dienstleistung? Da mag der Salonname „Struwelpeter“ zwar lustig, aber bestimmt nicht zum Image passend sein.
Neben der Verwendung eines Firmenlogos kann dem Unternehmen durch gezielte Informationen und Aktionen ein bestimmtes Ansehen im Markt gegeben werden. Der potentielle Kunde bekommt ein reales Bild vom Unternehmen und verbindet es mit Begriffen wie Qualität, Angebot usw. Qualität ist übrigens auch ein wesentlicher Faktor der zu Ihrem Image beiträgt. Das gilt für fachliche ( handwerkliche ) wie aber auch menschliche Qualität .( Service, Freundlichkeit, Personalführung und Salonatmosphäre)
Bestimmte Werbemaßnahmen, die allerdings auf die Zielgruppe zugeschnitten sein müssen, erhöhen den Bekanntheitsgrad.