Delegierte und der Fachbeirat des in Prüm ansässigen Landesverbands Friseure & Kosmetik Rheinland (Kammerbezirke Koblenz, Mainz, Trier) tagten in der Main-Metropole zu Mode- und Verbandsthemen. Bei den Modepräsentationen will man neue Wege gehen und sich verbessern. "Bereits bei der Herbst/Winter-Mode werden die neuen Ideen umgesetzt", erklärt Art Director Julian Wagner, zugleich Kreateur im Zentralverband des deutschen Friseurhandwerk. Am 18. September kommt zum zweiten Mal die Modeveranstaltung "Play with Hair" auf die Koblenzer Bühne. "Neben der reinen Präsentation werden die Teilnehmer in Workshops fachlich eingebunden und können vor Ort die praktische Umsetzung trainieren.
Über eine Neuerung beim PLW für Gesellenprüflinge informierte Guido Wirtz: "Im Rahmen von 'Play with Hair' wird erstmals der Leistungswettbewerb PLW (Profis leisten was) gemeinsam mit dem pfälzischen Fachverband durchgeführt, und ein rheinland-pfälzischer Landesieger ermittelt", erklärte der Vorsitzende Landesinnungsmeister. Teilnehmen können alle, die mit mindestens gut (81 Punkte), bzw. bei getrennt ausgewiesenen Ergebnissen mit "gut" (81 Punkte) im praktischen Teil und "befriedigend" (67 Punkte) im theoretischen Teil bei der Gesellenprüfung abgeschlossen haben.
Ebenfalls stand das Thema "Mindestlohn" auf der Tagesordnung. Nach der Kündigung durch Ver.di wollen die Landesverbände wieder in einer Tarifgemeinschaft Verhandlungen über einen Anschlussvertrag führen und streben die Allgemeinverbindlichkeit an. Die Delegierten diskutieren über einen möglichen Abschluss eines Manteltarifvertrags auf Landesebene. Geschäftsführer Dirk Kleis informierte über verschiedene gesetzliche Arbeitsregelungen im Vergleich zu möglichen tariflichen Regelungen. Daraus werde ein Musterarbeitsvertrag entwickelt, der den Mitgliedern zur Verfügung gestellt würde. Der Vorstand wird hier eine Verbandsempfehlung ausarbeiten. Kleis erläuterte den Stand der Kooperation auf Landesebene mit Joe Ritter. Salonbarometer und Friseurrechner würden im laufenden Jahr in den verschiedenen Mitgliederversammlungen der angeschlossenen Innungen vorgestellt.
Wirtz informierte über die Themen auf Bundesebene. Beispielsweise die Überlegung einer Sozialkasse für das gesamte Friseurhandwerk. Bei einem Umlageverfahren würden alle Friseurbetriebe beitragspflichtig und die ausbildenden Betriebe könnten Erstattungsansprüche geltend machen. "Hier bleibt zunächst die Klärung der Rechtslage abzuwarten", betont der Vorsitzende Landesinnungsmeister Guido Wirtz. Ein weiteres brennendes Thema auf Bundesebene sei das "Bündnis Schwarzarbeit". Derzeit würden mit den obersten Zollbehörden klare Kontrollmechanismen und Verantwortlichkeiten definiert. In Koblenz werde ein Bundesstützpunkt für das Friseurhandwerk aufgebaut.
Mit einer gemeinsamen Zusammenkunft der Fachbeiräte aus den Landesverbänden Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland und Saarland und einer Mode-Präsentation durch WELLA am kommenden Tag fand die Konferenz ihren Abschluss.