Die diesjährige Mitgliederversammlung des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) fand vom 18. bis zum 20. Juni 2022 in der Hauptstadt Berlin statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Ausbildungssituation im Friseurhandwerk.
„Die Berufsbildung und die Nachwuchs- bzw. Ausbildungssituation bleibt die drängendste Aufgabe unserer Branche. Ausbilderinnen und Ausbilder müssen konkret unterstützt werden.“, so ZV Präsidentin Manuela Härtelt-Dören in ihrer Eröffnungsrede.
Resolution
Die Delegierten machten sich in Berlin für eine gezielte Lobby-Arbeit für Entlastungen in der Ausbildung stark und haben daher die folgende Resolution beschlossen:
„Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks fordert mit Nachdruck eine Bildungswende, um die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland meistern zu können. Um zukünftig mehr Fachkräfte gewinnen zu können, muss endlich eine echte Gleichwertigkeit in der Bildungspolitik hergestellt werden. Dafür fordert das Friseurhandwerk von der Politik, die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung gesetzlich zu verankern.
Die berufliche Bildung muss der akademischen Ausbildung gleichgestellt und die Bedingungen der Berufsbildung attraktiver gestaltet werden. Es braucht endlich mehr Wertschätzung für berufliche Bildung. Nur dann können auch wieder mehr junge Menschen gewonnen werden, den berufspraktischen Weg einzuschlagen. Nur so können diese zu qualifizierten Fachkräften ausgebildet werden, die unser Land so zwingend für alle Transformationsprozesse und damit für unsere Zukunft braucht.
Das Friseurhandwerk braucht mit seiner hohen Ausbildungs- und Integrationsleistung zusätzliche finanzielle Unterstützung. Das Bundesprogramm „Ausbildung sichern“ muss um eine dauerhafte, praxisnahe Unterstützung der Ausbildungsbetriebe erweitert werden.“
Darüber hinaus wird sich die duale Ausbildung im Friseurhandwerk insbesondere für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger entscheidend öffnen. Geplant ist, über die Zugangsregelungen der Handwerksordnung und einer Zertifizierung praktischer Fähigkeiten im Rahmen von „Valikom“ jungen Erwachsenen den Einstieg in den Friseurberuf zu erleichtern.
Zusätzlich wird der ZV ein Quereinsteiger-Programm „Basic-Stylist“ gemeinsam mit seinen Partnern erarbeiten.
Schwerpunktthemen
Anhand neu definierter Leitlinien stellt sich der ZV zudem für die Zukunft neu auf. Die zentrale Aufgabe der Verbände Friseurunternehmen in Deutschland zu stärken und sie aktiv durch unsere Interessenpolitik zu unterstützen wird weiter ausgebaut.
Neues Verbandsmagazin
Ein wichtiges Thema der Veranstaltung war außerdem die Ausweitung der Medienpartnerschaft mit dem Fachmagazin newClips. Tobias Klumpp, Chefredakteur und Herausgeber, informierte die Delegierten vor Ort und überzeugte mit seinem Vortrag die Teilnehmenden von der newClips als neuem ZV Verbandsmagazin.
Schulterschluss mit ZDH und UDH
Höhepunkt der Veranstaltung war die politische Grundsatzrede des Geschäftsführers des Unternehmerverbands Deutsches Handwerk (UDH), Karl Sebastian Schulte. Er forderte, neben vielen weiteren Themen, genauso wie ZV Präsidentin Manuela Härtelt-Dören die Bundesregierung auf, die berufliche Bildung in Deutschland deutlich stärker in den Fokus zu rücken.
Ehrungen
ZV Präsidentin Manuela Härtelt-Dören hat Herrn Reinhard Schneider (Pfalz) in Anerkennung seiner herausragenden Verdienste für das Friseurhandwerk die Goldene Ehrennadel mit Diamanten verliehen sowie die Ehrenmitgliedschaft im ZV. Auch Herr Peter Schuh (Saarland) wurde in Berlin geehrt und hat die Goldene Ehrennadel erhalten. Das langjährige Wirken zum Wohle des Friseurhandwerks der beiden wurde von der Mitgliederversammlung besonders gewürdigt.
Ehrengäste in Berlin waren Alexandra Masuck (LiBK) und Herr Joachim Castor (Wella).
Des Weiteren hat der ZV Vorstand Verstärkung bekommen. Die Vertreter des deutschen Friseurhandwerks haben Herrn Christian Hertlein (Bayern) kooptiert.
Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) vertritt als Bundesinnungsverband die Gesamtinteressen des deutschen Friseurhandwerks. In ihm sind 11 Landesinnungsverbände zusammengeschlossen, deren Mitgliederbasis rund 230 Friseur-Innungen bilden. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es 81.000 Friseursalons mit über 240.000 Beschäftigten und rund 18.000 Auszubildenden. Der Jahresumsatz liegt bei rund 7 Milliarden Euro. Präsidentin des Zentralverbandes ist Manuela Härtelt-Dören, Hauptgeschäftsführer ist Jörg Müller. Sitz der ZV-Geschäftsstelle ist Köln.