. Er gilt als Experte zu diesem Thema, leitete früher den Bereich „Service Friseur, EVA Panel“ bei Wella und ist heute Coach in Sachen Unternehmensplanung und Personalführung.
Peter Lehmann: „Auf der einen Seite ist die Schönheit, die Emotionen, das Erschaffen von Frisuren, Leistung im Sinne von Kreativität und auf der anderen Seite ist die eingrenzende Zahlenwelt. Rational, gefühlslos, Leistung im Sinne von Menge, Preis und Umsatz. Das sind dann manchmal zwei Welten, die für viele Friseure mit einer emotionalen Sperre getrennt sind.“
Herr Lehmann: Wie wichtig ist es, Zahlen zu verstehen und kontrollieren?
„Zahlen sind sichtbar gemachte Leistung. Die kreative Leistung am Kopf in Verbindung mit der Anzahl der Kunden müssen wir in Preis und Umsatz umsetzen, um davon unseren Lohn und unser Geld zu bekommen. Und vom besten Umsatz bleibt nichts übrig, wenn wir zu hohe Kosten produzieren, deswegen müssen wir diese im Blick haben. Ohne Planung und Kontrolle wird wirtschaftlicher Erfolg schwierig.“
Herr Lehmann, da streiten sich die Gemüter: macht der Salon PC Sinn oder reicht die Registrierkasse?
„Der PC, mit dem passenden Programm, erleichtert das Controlling. Das heißt: die laufende Kontrolle der Zahlen. Ob PC oder Registrierkasse, die genaue und richtige Eingabe ist immer nötig. Nur dann machen beide Geräte ihren Job. Der PC bzw. das Kassenprogramm kann mehr und hat die besseren Auswertungen.“
Warum haben Friseure Angst vor dem PC?
Peter Lehmann: „Ist weiß nicht, ob es Angst ist. Vielleicht ist es die Abgabe der Kontrolle an eine Maschine. Wer sich mit dem Kassenprogramm, mit dem richtigen Umgang des PC’ s beschäftigt, wird die Vorteile sehen und die Erleichterung spüren. Eine gute Einarbeitung und Erklärung ist für Chef’ s und Mitarbeiter wichtig.“
Welche Zahlen muss der Saloninhaber im Auge behalten?
Peter Lehmann: „Das möchte ich in Planung und Controlling trennen. Der Chef soll nicht vor lauter Zahlen den Blick für Kunden und Mitarbeiter verlieren. Einfach ausgedrückt: Die Planung, am Ende des Jahres für das neue Jahr oder am Anfang des Jahres ist eine einmalige längere Auseinandersetzung mit vielen Zahlen und Zielen. Wir müssen danach nicht jede Zahl jeden Tag kontrollieren. Der Mitarbeiter sollte seinen Sollumsatz pro Tag wissen, damit er seine Leistung selbst kontrollieren kann. Für den Chef sind Umsätze, Kosten und die Anzahl von Kunden und Dienstleistungen interessant, aber in sinnvollen Abständen und nicht alles jeden Tag.“