Auch das Friseurhandwerk befindet sich im Wandel. Wer genau hinsieht oder in den beruflichen Foren des Internets unterwegs ist merkt schnell, eine Vielzahl der Betriebe gibt auf oder wird aus Altersgründen geschlossen. Aber es sind nicht wenige, die trotz dieser Entwicklung den Mut haben, sich selbstständig zu machen. Wer einen neuen Salon plant und sich mit der Einrichtung befasst, kommt nicht an „Interpartner“ vorbei. Ein Unternehmen, das in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen, und sich mit zahlreichen Innovationen ins Gespräch gebracht hat.
Wir bemerken viele fachliche Veranstaltungen, bei denen Boris Bächle, der dieses Unternehmen vor wenigen Jahren übernommen hat, mitwirkt, sponsert oder auch selbst aktiv ist. Grund genug, einmal das Gespräch zu suchen.
Boris, die Branche stöhnt, die Kosten explodieren, Fachkräftemangel, alles nicht so einfach. Sind das schlechte Zeiten für Einrichtungsfirmen?
Nein, wir stehen absolut gut da. Ebenso aber auch viele Friseurunternehmen, welche die Zeichen der Zeit erkannt haben. Sie haben ihre Preise erhöht und mit Mehrwert verbunden, das ergibt ein deutliches Umsatzplus. Belastend mag für viele der neue Mindestlohn sein, aber die junge Friseurgeneration ist anders. Die Youngsters haben den Wandel erkannt, die Aufgaben angenommen und viele davon sind einfach top. Das ist vielfach auch Unternehmertum wie es sein soll
Was für Salons sind in derzeit in?
Da gibt es einiges! Viele neue Salons lassen jetzt den Gedanken zur Nachhaltigkeit erkennbar werden. Viel Holz und Holzstrukturen, es gibt ja auch eine parallele zur Entwicklung in der Gastronomie: wenn man sich einmal Caffee de Sol oder Osteria anschaut, dann bedeutet das auch, weg von stumpfsinnigen Konzepten und das Gesamtziel auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet. Nämlich den Gästen eine schöne Zeit in Wohlfühlatmosphäre zu schenken. Früher haben sich viele Friseure das eigene Wohnzimmer eingerichtet, das ist schlichtweg überholt. Was wir heute brauchen, sind Erlebniswelten!
Wie groß oder wie klein soll der optimale Salon heute sein?
Das hängt von der Zahl der Arbeitsplätze ab. Es müssen ausreichend Abstände zwischen den Arbeitsplätzen vorhanden sein, das hat sich besonders während Corona bewährt. Enge ist nicht gewünscht - man rechnet heute auf 25 Quadratmetern 6 Arbeitsplätze.
Welche Fehler werden bei der Salonplanung immer wieder gemacht?
Viele Interessenten, die zu uns kommen, haben kein Gespür für räumliches Denken. Und die falsche Vorstellung, sich mit dem Salon ein zweites zu Hause schaffen zu müssen. Viele vergessen auch die Sicht der Kunden, schließlich muss es denen gefallen und nicht uns. Ganz wichtig hinsichtlich der Arbeitseffizienz sind auch die Wege für geplante Arbeitsabläufe. Vielfach werden auch gesetzliche Vorgaben aus Unkenntnis übersehen, die vorgeschriebene Lichtstärke zum Arbeiten, Lüftung oder Platzierung der Chemikalien…
Was bedeutet „den Salon aus Sicht der Kunden“ planen?
Das bedeutet, die Kundin mit Gucci-Handtasche und Dior Brille, wird kaum den Salon mit Ikea Möbeln aufsuchen. Unpassend ist es auch, wenn der Friseur eine Balayage 300€ auf einem billigen Stuhl für 120 oder 150€ erarbeitet.
Wer einen Salon eröffnet, sollte sich über seine Zielgruppe im Klaren sein und den Salon anpassen. Es ist heute nach wie vor so, dass der erste Eindruck zählt.
Was ist besser? Einen Salon vollkommen neu aufzubauen oder einen vorhandenen Betrieb zu übernehmen und zu modernisieren?
Beides kann Sinn machen. Es ist nur unglaublich wichtig, keinen kranken Salon zu übernehmen. Wenn die Zahlen stimmen, kann auch ein bestehender Salon übernommen werden.
Was hat Sie / Interpartner so erfolgreich werden lassen?
Wir sind zwar ein kommerzielles Unternehmen. Wir denken auch an das Portemonnaie unserer Kunden und bieten eine kompetente Beratung. Dieses auch mit Unterstützung von virtuell Reality, damit die künftigen Salonbesitzer schon vor dem Einrichten erkennen können, wie der geplante Salon in Wirklichkeit aussehen wird.
Mittels dieses technischen Wunderwerks kann sich jeder in dem digital geplanten Räumen bewegen und sich einen Eindruck verschaffen. Zudem haben wir eines der größten Produktportfolios. Wir arbeiten mit vielen anderen Unternehmen zusammen und beziehen unsere Produkte von überall her. Das ergibt eine Vielfalt, die ihresgleichen sucht.
Vielen Dank für das Interview - das Gespräch führte Rene Krombholz