Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

2011 Schattenspiele

friseur-news.de  über die TOP HAIR Trend & Fashion Days.


Düsseldorf im März 2011. TOP HAIR Trend & Fashion Days. Shows, Workshops, Kameras und Scheinwerferlicht – die Branche bot was sie zu bieten hat, das war nicht wenig und so zeigte sich das Friseurhandwerk von seiner besten Seite. Das ist die Friseurbranche die wir alle lieben. Bunt, vielfältig, emotional und lebendig. Das ist die Friseurbranche von - und in der - wir alle leben.

Die Trend & Fashion Days waren erfolgreich, sehr sogar. Und doch waren sie anders als in den Jahren zuvor. Was sich wandelt ist die Branche selber und damit auch die Wahrnehmung mancher Dinge… aber auch davon gilt es zu berichten!

„Gigantisch was hier abgeht!“ postete friseur.com Betreiber Armin Burkhart in Facebook. Diese Plattform war eine der aktuellsten Veränderungen – zahlreiche Aussteller posteten Events, Nachrichten und Freundschaften direkt aus den Messehallen ins Internet. Auch friseur-news berichtete zwischendurch immer wieder in Facebook > friseur-news, dem Abkömmling des großen Portals. Den Fans irgendwo in Deutschland gefiel es: „… das ist echt Klasse, wenn ich schon nicht da sein kann - bekomm ich so doch ein paar Einblicke ...danke!“ so eine der Rückmeldungen.

Ab Samstagnachmittag war Halle 8a mit der großen Showbühne Publikumsmagnet. Tausende verfolgten mitreißende Shows die im Stundentakt wechselten. Models, Haare, Schnitte, Stars aus der Friseurbranche im Rampenlicht. Aber wo Licht ist, da entsteht auch Schatten….

Einen ersten solchen Schatten spürte ich bereits am Samstagabend während der Eröffnungsshow die von Mark Woolley und Sally Brooks gestaltet wurde. Mark Wolley erklärte den Zuschauern auf der, bis auf den letzten Platz besetzten, Tribüne die Hintergründe seines Auftritts in Düsseldorf.
„Wir sind eine Vereinigung enthusiastischer Friseure, ohne Sponsoring, ohne Industrie. Wir wollen die Friseure weiterbringen, statt Ihnen etwas zu verkaufen!“ Spontaner, lauter Applaus stoppte die Rede und darf durchaus als Kritik an die derzeitigen Vorkommnisse zwischen Friseuren und Industrie verstanden werden.

So ging ich mit gemischten Gefühlen und Gedanken zwischen den (tollen und einzigartigen) Shows durch die Messehallen. Und stand vor einem dieser riesenhaften, modernen Messeständen. Schon im Vorjahr stand ich an dieser Stelle, vor dem gleichen Stand. Damals mit dem Herausgeber der Marktlücke, dem Branchenkenner Dieter Schneider.

„Wie eine Burg!“ kamen wir derzeit gedanklich überein. „Pompös, Treppe hoch.., will man Besucher empfangen oder sie abhalten?“ so stellte sich die Frage. „Eher abhalten!“ war meine Meinung, schließlich hatte ich bereits 2 mal 15 Minuten in dieser Burg verbracht um einen Ansprechpartner zu suchen. Diese waren durchaus vorhanden, aber mit sich selber beschäftigt. Interne Gespräche, SMS schreiben, und keinen Blick für potentielle Kunden.
Wer hier nicht bereits Großkunde ist hat wohl keinerlei Chance….

Schade eigentlich dachte ich, aber dieses Verhalten scheint sich 2011 vermehrt zu haben.
Ein Riesen Messestand – davor ein funkelnder roter Ferrari. Die Werbewirkung war gut, besonders die jüngeren Mädels nutzten dieses Gefährt um sich daneben auf Handys und Cams fotografieren zu lassen. Aber als Kunde? Am Sonntag herrschte Hochbetrieb, alle Berater waren im Gespräch. Montag früh war die Ausstellungsfläche leer, ebenso gegen Mittag nur 2 Besucher aber 5 Berater. Fast 10 Minuten stand ich hilfesuchend zwischen Ferrari und Berater, dem Gelächter nach zu urteilen wurden gerade Witze erzählt…..
Verärgert postete ich diese Situation in Facebook, die Resonanz ließ nicht lange warten: „Ja, da ist etwas Wahres dran. An manchen Ständen muss man wahrscheinlich erst schriftlich um eine Audienz bitten…. Mittlerweile besteht die Kunst für uns Friseure auf solchen Messen darin, doch noch einen Nutzen zu finden..!“ so die Antwort von M.M.

Hier scheinen (nach meiner Meinung) zwei Welten aufeinander zu treffen: auf der einen Seite nüchtern, kaufmännisch denkende Berater die sonst vielfach am Schreibtisch tätig sind - dagegen die eher emotionalen Friseure die es gewohnt sind auf Menschen zu zugehen. Jeder Friseur weiß, wie wichtig die ersten Sekunden einer Kundenbegegnung sind, und demnach wird gehandelt. Das erwartet man dann an den Messeständen auch....

Gottlob sind das einige Einzelfälle – die Mehrheit der Firmen ist mehr als Gastfreundlich und was einige der Großen hier auf die Beine stellen ist gewaltig. Hier werden auch Neukunden und Umsätze generiert, wer mit seinem Erfolg an diesen Tagen nicht zufrieden war sollte vielleicht einiges hinterfragen.

Manchmal wird auch zuviel hinterfragt: während der Präsentation der Sieger im „Salon des Jahres“ tönten hinter uns laute Stimmen: „xxx €uro Verkauf pro Kunde? Wer soll das glauben?“ Oder: „..die spinnen doch! XXX Durchschnittspreis pro Kundin.. das bezahlt doch niemand!!!“ Laut und verärgert wurden diese Statements kundgetan bis es den Sitznachbarn zuviel und das Thema beendet wurde.
Auch das sind Schatten. Friseure die nicht darüber informiert sind wie diese Sieger geprüft und gestestet werden, nicht über den eigenen Tellerrand schauen wollen oder können und nicht realisieren was im Friseurhandwerk alles möglich ist. Wenn sie denn mal die Blickrichtung ändern würden.

Schatten sind für mich aber auch die Berufskollegen/innen die mich erstaunt anschauen: „Fachmesse? Welche Fachmesse denn?“ Oder auf Grund der Eintrittspreise sich diese Weiterbildung nicht leisten „können“ – Jedes Seminar kostet ein Mehrfaches…
Es sind (fast) immer dieselben, die dann wegen des niedrigen Lohnniveaus jammern, seit Jahren auf der Stelle treten und den Chef (oder die Kunden) für ihre Misere verantwortlich machen.

Und einmal ganz ehrlich gesagt:der Eintritt für die Trend&Fashion Days ist nicht geschenkt, aber die Preise für ein Weiterbildungsseminar kennen Sie - wenn sie einmal darüber nachdenken wie viele Angebote Ihnen dafür zur Verfügung gestellt werden, auch in welcher Qualität > dann wird der Preis recht klein!

In Düsseldorf treffen sich Entscheider. Auch als Mitarbeiter, denn als diese entscheiden sie sich etwas Positives für ihren Beruf zu tun. Man spürt förmlich diese Begeisterung die ansteckt.. und hier zeigte sich das Friseurhandwerk von seiner besten Seite. Auch wenn wir wissen das es da Draußen noch recht viel Schatten gibt……






 

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