Mit dem Beschluss der gestrigen, vorgezogenen Bund-Länder-Konferenz der 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin bleiben die Friseursalons in Deutschland weiter geschlossen.
Die weiterhin hohe Zahl an täglichen Neuinfektionen und Todesfällen sowie die Bedrohung durch neue Virusmutationen begründen eine bundesweite Lockdown-Verlängerung bis zum 14. Februar 2021. Wesentlicher Erfolgsfaktor für alle Maßnahmen ist dabei die Bereitschaft in der Bevölkerung, die Maßnahmen in ihrem Alltag umzusetzen, so dass das Virus wirklich keine Chance zur Verbreitung hat. Aber: Für das Friseurhandwerk verschärft sich die aktuelle Situation damit erneut. „Viele Friseurbetriebe stehen vor dem Aus. Ich befürchte eine Insolvenzwelle in unserem Handwerk in den nächsten Monaten, wenn den Betrieben nicht sofort geholfen wird.“, so Harald Esser, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV).
„Die zugesagten Hilfen müssen passgenauer und schneller bei den Betrieben ankommen“, fordert Esser. Der Zentralverband begrüßt diesbezüglich die Ankündigung des Bundeswirtschaftsministeriums, die Beantragung der Überbrückungshilfe zu vereinfachen. So solle es künftig nur noch ein einziges Kriterium geben, damit ein Unternehmen für einen bestimmten Monat Hilfe beantragen kann, „und zwar ein Umsatzminus von mindestens 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.“, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gegenüber der Tagesschau.
„Auch die Ankündigung erste Abschlagszahlen direkt vom Bund auszuzahlen, ist ein wichtiges Signal.“ Der Zentralverband fordert einen raschen Re-Start des Friseurhandwerks und begrüßt die angekündigten Planungen für eine Öffnungsstrategie. Gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) hat der Zentralverband mit dem neuen Arbeitsschutzstandard für das Friseurhandwerk bereits eine zentrale Grundlage für einen sicheren Re-Start der Salons geschaffen.
Knapp 70 Prozent der Deutschen gehen regelmäßig zum Friseur. Dies zeigt die Wichtigkeit der Branche für die Verbraucher. „Um Schwarzarbeit zu verhindern, müssen die Friseure so schnell wie möglich wieder öffnen und in ihren Salons sichere Friseurdienstleistungen anbieten.“, drängt Harald Esser. „Dies ist vor allem auch im Sinne der Pandemiebekämpfung geboten. Nur in professionellen Salons sind Friseurdienstleistungen heutzutage sicher.“