Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Über 10% mehr Arbeitslose im Friseurhandwerk

.. trotz Fachkräftemangel. Die Frage nach Ursachen und möglichen Lösungen


Unglaublich:  trotz gravierenden Fachkräftemangels im Friseurhandwerk steigt die Zahl arbeitslos gemeldeter Friseure/innen ständig weiter an. Im Juni 2023 waren bundesweit 29.118 Berufskollegen/innen bei der Bundesagentur für Arbeit als arbeitslos registriert. Das entspricht einer Steigerung um satte 10,5 % im Vergleich zum Juni 2022, obwohl Tausende von Friseursalons händeringend Mitarbeiter suchen.

Die Frage nach dem, „warum“ ist vielleicht nicht pauschal zu beantworten. Der Blick in die Friseurgruppen bei Facebook oder anderswo zeigt allerdings recht eindeutige Tendenzen. Demotiviert, frustriert, orientierungslos, so erlebt man Mitarbeiter, wie aber auch Chefs, derzeit in überschäumenden Diskussionen. Es brodelt, aber was hat das Fass zum Überlaufen gebracht?  Die viel gescholtene Lohnsituation dürfte es nicht sein. Schließlich sind in den meisten Bundesländern die Lohntarife deutlich gestiegen, in NRW sogar um 25%. 

Auch dadurch ist die Kostensituation für die Betriebe deutlich gestiegen. Darum folgen neuerdings immer mehr Friseurunternehmer, den betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Sie befassen sich plötzlich mit Zahlen und geben ihren Mitarbeitern inzwischen auch Umsatzziele vor. Wie weit oder wie sinnvoll diese kommuniziert werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber allein schon das stößt auf den Unmut vieler Beschäftigten. Solches habe ich selbst in meinem Salon erlebt. „Wir wollen einfach nur Haare schneiden. Zahlen belasten uns, das ist Sache des Chefs!“ hört man von Mitarbeitern die gleichzeitig über mangelnde Wertschätzung klagen. Nicht nur seitens der Kunden, oft auch sind die Arbeitgeber gemeint.

Nun, wenn ich als Chef Arbeitsplätze durch meine Arbeit subventionieren muss, dann belastet es mich und ich muss Wege suchen und meinen Mitarbeitern Möglichkeiten zur Verfügung stellen, um ihren Arbeitsplatz rentabel zu gestalten. Damit zwingt man Mitarbeiter allerdings die Komfortzone zu verlassen, oftmals auch ein Problem. Spaß und Lust an der Arbeit gehen verloren.

Bei Mitarbeitern im Friseurhandwerk herrscht schlichtweg Unverständnis darüber, das Umsatzziele regelmäßig erreicht werden müssen. Oder aber auch, dass bei höheren Löhnen die Umsatzziele gleichermaßen steigen. Kaufmännische Kenntnisse sind nicht einmal ansatzweise vorhanden.

Das Ganze ist somit auch ein Problem der richtigen Kommunikation und Führung. In der Meisterschule wird so etwas (leider) nicht gelehrt. 

„So etwas gibt es nur im Friseurhandwerk!!!“ meckern viele frustrierte Friseure/innen wenn es um „Sollumsätze“ geht. Ein fataler Irrglaube und Zeichen schlechter Kommunikation. Jedes größere Unternehmen hat heute Kontroller oder gleich ganze Abteilungen für diesen Zweck. Umsätze und Zielvorgaben werden ständig kontrolliert, mit den erreichten Zahlen abgeglichen. Die Folgen sind nicht immer erfreulich. Gespräche bis hin zu Entlassungen sind an der Tagesordnung, wenn die Ergebnisse nicht stimmen.  Selbst viele Friseurunternehmer/innen sind derzeit hilf- und ratlos. 

„Der Erfolg eines Unternehmens liegt künftig im Potential unserer Mitarbeiter!“ 
betonte bereits vor Jahren Spitzenmanager Wolfgang Reitzle, als er über die neue Rolle der Arbeitgeber in der Zukunft referierte. 

Genau hier finden sich die Ansatzpunkte, um die Weichen für ein besseres und erfolgreicheres Miteinander in unseren Salon zu stellen. Kommunikation mit den Mitarbeitern zu Themen wie Sollumsatz, wirtschaftlichen Erfordernissen oder Tücken im Salonalltag finden sich in den internen Seiten der Wertegemeinschaft „der faire Salon“. Beiträge oder auch für Arbeitnehmer taugliche Vorlagen wie Sollumsatz entsteht oder für Unternehmer, wie dieser errechnet wird, ebenso. Das Zauberwort zur Lösung liegt in einer gelungenen und verständlichen Kommunikation, das sieht auch der unter Mithilfe der EU entstandene „Kodex für Friseure in Europa“ so. Dieser hat den Untertitel „für ein besseres Miteinander“ und ist eine der Grundlagen für diese Wertegemeinschaft.

In Zeiten von Lohndumping und teils miserablen Arbeitsbedingungen wurde diese Gemeinschaft durch die Medien bekannt. Aber es ist ein Irrtum, wenn Diese nur auch die Forderung nach höheren Löhnen reduziert wird – diese sind ein Ziel, aber vorher müssen die notwendigen Umsätze erwirtschaftet werden! 

Die Mitarbeiter mitnehmen und motivieren, einen Konsens finden, das ist Sinn und Zweck hinter „Der faire Salon“ den bereits fast 200 erfolgreiche Friseurunternehmer/innen zu schätzen wissen. 

Die Mitgliedsalons der Wertegemeinschaft 

Haben sich einer werteorientierten Unternehmenskultur verschrieben, um die Werte dieses alten Handwerks mit der modernen Denkweise der Nachhaltigkeit zu vereinen. 

Einige der Vorteile für Kunden, die einen fairen Salon wählen, sind:

  1. Fachkompetenz: Die Friseure in einem fairen Salon sind gut ausgebildet, ständig weitergebildet und bieten eine ehrliche und individuelle Beratung an.
  2. Zeit für Sie: Die Friseure in einem fairen Salon nehmen sich Zeit für Sie und Ihre Wünsche. Sie gehen auf Ihre Bedürfnisse ein und schaffen eine angenehme Atmosphäre.
  3. Produktqualität: Die Friseure in einem fairen Salon verwenden nur hochwertige Produkte, die in Deutschland zugelassen, dermatologisch getestet und ökologisch unbedenklich sind.

Wenn Sie als Kunde einen fairen Salon in Ihrer Nähe suchen, werden Sie auf der Plattform www.der-faire-salon.de nach Eingabe der gewünschten PLZ fündig. 
Wenn Sie als Friseurunternehmer/in mehr erfahren wollen, folgen Sie diesem Link: https://friseur-news.de/der-faire-salon/fuer-interessenten 
Wenn Sie als Mitarbeiter/in in einem fairen Salon arbeiten möchten: diese Betriebe suchen: https://der-faire-salon.de/stellenangebote 

Die Mitgliedsbetriebe sind durch Gütesiegel oder Mitgliedsurkunde erkennbar.

  • Ziel der Initiative „Der faire Salon" ist es, Veränderungen in der Friseurbranche herbeizuführen, die zu neuen Visionen, neuen Wegen und neuen Zielen führen
  • Ziel der Initiative ist eine Neuausrichtung nach dem WIN-Prinzip, das den Menschen vor den Handel stellt
  • Die Initiative zielt auch darauf ab, Kommunikation, Verständnis und Konsens über gemeinsame Ziele zu fördern
  • Die teilnehmenden Unternehmen der Initiative verpflichten sich zur Einhaltung bestimmter Kriterien, wie zum Beispiel faire Arbeitsbedingungen und ethische Praktiken
  • Die Initiative kommt auch den Kunden zugute, indem sie sicherstellt, dass die teilnehmenden Unternehmen bestimmte Standards erfüllen

Der faire Salon – Wer steckt dahinter?
1) das Branchenportal www.friseur-news.de  betrieben von Rene Krombholz Jahrgang 1950  – Friseurmeister / Unternehmer und erfolgreicher Fachautor in der Friseurbranche

2) Kooperationspartner TOPHAIR INTERNATIONAL - Europas größtes Friseur-Fachmagazin und Veranstalter der Trend & Fashion Days – der Leitmesse für das Friseurhandwerk.

3) Kooperationspartner Schaefer & Partner Consulting. Europas größte Unternehmensberatung für das Friseurhandwerk im deutschsprachigen Raum.

Rene Krombholz / friseur-news hat sich in Kooperation mit der Fachzeitschrift TOP HAIR International zum Ziel gesetzt, den "Kodex für das Friseurhandwerk in Europa" zu unterstützen und das gegenseitige Verstehen der Beteiligten zu fördern, um ein Umdenken im Sinne des Win-Prinzips anzuregen. Daraus entstand die Initiative "Der faire Salon"

Start war 15.11.2009
Der erste faire Salon war FIGARO in Düsseldorf Bilk – Es ist das Unternehmen des Initiators.

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