Beide waren unübersehbar seit Wochen in den sozialen Medien vertreten. Zwei Events der Friseurbranche, die ebenso modern wie intensiv beworben wurden. So war es nicht verwunderlich, dass sich bereits vor Öffnung an den Messetoren eine Menschenschlange gebildet hatte. Schnell füllte sich die Halle1 der Erfurter Messe, wobei besonders die Wettbewerbszonen im Interesse der Besucher standen. Erstaunlich eigentlich, denn der Publikumsdurchschnitt war relativ jung. So muss es sein, wenn man die Chefs von Morgen erreichen will.
In Gesprächen wurde immer wieder betont, dass ein deutlicher Fortschritt zur vorherigen StyleCom erkennbar ist. Das kann nur der beurteilen, der die Messe auch im Vorjahr erlebt hat.
Man hatte sich mit großen Namen ins Zeug gelegt. Akteure wie Maher Aslan, Frank Brormann, Marco Arena, Shan Rahimkhan, Betania Carlo oder Hatice Nizam sollten nicht nur auf der Showbühne ihr Können beweisen, sondern auch die Branche nach Erfurt ziehen. Schließlich wollte diese Messe für jeden Friseurunternehmer etwas bieten. Themen wie Nachhaltigkeit, Extensions, digitaler Wandel oder auch Wirtschaftliches standen auf dem Programm und wurden durch Top Referenten, wie Maximilian Grünberger, Tanja Copertino, oder Heiko Schneider mit Inhalten gefüllt.
Hochinteressant, aber nicht für alle Messebesuche erlebbar, war die Diskussion „wir müssen reden!“ zu welcher der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks sowie der Landesinnungsverband Thüringen/Sachsen-Anhalt eingeladen hatte. Mit von der Runde waren der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) Jörg Dittrich, Präsidentin des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks Manuela Härtelt-Dören, der Präsident der Handwerkskammer Erfurt und des Thüringer Handwerkstages Stefan Lobenstein, MdL und FDP-Landesvater Thomas Kemmerich und MdB Gerald Ullrich.
Das Fazit aus dieser Runde war die bittere Erkenntnis, dass sich wegen langer Prozesse, aber auch mangelnder Sachkenntnis innerhalb der Politik so schnell keine Veränderungen ergeben werden. Dabei steht das Handwerk, insbesondere aber auch das Friseurhandwerk, vor immensen Problemen. Zeit zu handeln - und das wird wohl auch passieren. Manuela Härtelt-Dören hat wohl etliche Brandthemen auf ihrer Agenda und macht durchaus den Eindruck, dieses mit dem ZV auch angehen zu wollen. Hierüber folgt ein separater Bericht.
Begeistert zeigten sich alle von der Samstagabendparty die nicht nur gut besucht war, sondern auch die volle Begeisterung der Besucher fand. Hier mischte sich auch der ZV am späteren Abend unter die Gäste. Ein schönes Zeichen der Solidarität mit der Basis.
So schloss der Samstag mit einem erwartungsvollen Blick auf den zweiten Messetag. Jedoch die Realität blieb hinter den Erwartungen zurück. Eine deutliche Steigerung der Besucherzahl vom Samstag war nicht erkennbar, dennoch blieb die Stimmung bei Besuchern wie auch Austellern positiv.
Auch die Politik zeigte gegenüber dem Friseurhandwerk Wertschätzung. Der Ministerpräsident des Freistaates Thüringen Bodo Ramelow besuchte die StyleCom. Zu Besuch ebenfalls der Weltpräsident der World Confederation of Coiffure and Aesthetics (Weltorganisation C.M.C.) Antonio Bilancio. Bei dieser Gelegenheit überreichte der Ministerpräsident offiziell die Bewerbung der Messe Erfurt als Austragungsort der Friseur-Weltmeisterschaften 2025.
Als am Nachmittag die Hairgames endeten und die Siegerehrungen starteten, erreichte die Stimmung kurz vor Toresschluss nochmals einen Höhepunkt. Großer Jubel bei den Prämierten, sehenswerte Arbeiten, strahlende Gesichter.
Eine gelungene Veranstaltung, hervorragend organisiert, einzig die Besucherzahlen trüben das Bild. Knapp 4.000 Friseure fanden den Weg in die Erfurter Messehallen.