Und schon wieder eine Petition, diesmal sollen die Politiker nicht für die Schließung der Salons sorgen, sondern für deren Öffnung.
Der wirklich sinnvolle Aufruf der Friseurinnung Böblingen zur Senkung der Umsatzsteuer brachte erbärmliche 1200 Befürworter, die Petition gegen die Friseurinnung Düsseldorf wegen eines (falsch interpretierten) 3 Wochen Meisterkurs (der keiner war) hatte Ruckzuck tausende Stimmen. Und noch in jüngster Erinnerung: der Aufruf zur Schließung der Salons wegen der Corona Krise: ein voller Erfolg mit Folgen die wir evtl. noch erleben müssen.
Jetzt erreicht mich der nächste Aufruf ... ich habe lange überelegt, soll ich oder nicht... denn eigentlich läuft die Friseurbranche gerade Gefahr, sich lächerlich und unglaubwürdig zu machen. Mit leichten Bauchschmerzen veröffentliche ich diesen Beitrag, es wäre journalistisch nicht OK diesen totzuschweigen.
Wir sollten aber lernen und akzeptieren das es verschiedene Interessen und Meinungen gibt. Man kann diskutieren, keinesfalls ist das aber ein Grund, hier unter die Gürtellinie zu gehen. Wer dafür ist mag abstimmen, die anderen lassen es. So einfach könnte das sein.... also bitte....
Vielleicht sollten wir auch einfach nur die Maßgabe der Fachleute akzeptieren, zum Beispiel des Robert Koch Instituts. Die sahen die Tätigkeit im Friseurhandwerk als Risiko mit Promillefaktor, wohl wissend das wir hinter den Kunden stehen, nicht Face to Face und strikte Hygieneverordnungen haben. Das vielen Friseure/innen letzteres eher unbekannt ist, haben jetzt auch Entscheider dieser Vorgehensweisen erkannt. Leider.
Im Grunde sind wir dann aber in der Realität angekommen, die Pandemie wird uns aber noch lange beschäftigen. Entweder findet die Pharmaindustrie einen Impfstoff - oder wir bekommen die "Herden-Immunität, so sehen es auch die Wissenschaftler die von 2 Jahren Forschung ausgehen. Für die Immunität müssten sich ca 70% unserer Bevölkerung infizieren.... auch das braucht Zeit.
FRISEURHANDWERK in der Corona-Krise: „WIEDER ÖFFNEN AB DEM 20. APRIL 2020“
Berlin, Dresden, 09. April 2020 – Die deutsche Bundesregierung hat das Friseurhandwerk am 16. März 2020 offiziell zur Grundversorgung der Menschen erklärt. Gleichgestellt wurde unser Handwerk demnach mit dem Einzelhandel für Lebensmittel, dem Großhandel, den Hofläden, den Getränkemärkten, Tierbedarfsmärkten, Apotheken, Drogerien, Sanitätshäusern, Optikern, Hörgeräteakustikern, Banken, Sparkassen samt Geldautomaten, Poststellen, Tankstellen, Kfz- und Fahrradwerkstätten, Reinigungen, Waschsalons, Zeitungsverkäufern, selbst produzierenden und vermarktenden Baumschulen und Gartenbaubetrieben sowie mit der Abgabe von Briefwahlunterlagen.
Diese Feststellung wurde mit der Verfügung zur Schließung aller Friseursalons laut bundesweiter Leitlinie 5 Tage später,
am 21.3.2020 widerrufen.
Gleichheitsgrundsatz Art.3 GG
Das Grundgesetz fordert von allen staatlichen Stellen, bei ihren Entscheidungen die Gleichheit vor dem Gesetz sicherzustellen: Verboten ist die Ungleichbehandlung von wesentlich Gleichem (Art.3 GG). Ein Friseursalon erfüllt in gleichem Maße die Anforderungen, wie die anfangs aufgeführten Geschäfte zur Grundversorgung der Menschen. Dazu zählen: • Abstandsregelung für Bedienplätze • Reglementierung der Kundenzahl • Professionelle Hygienemaßnahmen und –hinweise • Einsatz von Desinfektionsmitteln • Einsatz von Mund- und Nasenschutz bei jedem Kunden und jedem Mitarbeiter • Einsatz von Schutzhandschuhen für Mitarbeiter • Umhänge und Handtücher in Einmalbenutzung • Desinfektion des Handwerkszeugs nach jeder Anwendung • mehrmals täglich Desinfektion aller Oberflächen nach vorgeschriebenem Plan mit Protokoll.
Aus diesen Gründen appellieren wir an die verantwortlichen Stellen, Friseursalons ab dem 20. April 2020 den Betrieb wieder aufnehmen zu lassen.
Petra Brockmann & Thomas Brockmann-Knödler
Friseurunternehmer Dresden/Berlin
BITTE SCHLIESSEN SIE SICH DER PETITION AN UNTER: https://tinyurl.com/tpxg6rn