Die Corona-Krise wirkt sich überdurchschnittlich stark auf das Ausbildungsgeschehen im Friseurhandwerk aus. Eine Erhebung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) über neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zeigt, dass die Zahl der neuen Ausbildungsverträge im Friseurhandwerk zum Stichtag 30. September 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 18,2 Prozent auf 9.483 Neuverträge gesunken ist. Auch der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre bei den männlichen Auszubildenden konnte im Krisenjahr nicht aufrechterhalten werden (-10,5 Prozent). Der Gesamtrückgang der Neuverträge in allen Ausbildungsberufen beträgt 11 Prozent.
Besonders auffallend ist der massive Rückgang der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe. So verringerte sich das Ausbildungsplatzangebot im Friseurhandwerk um rund 23 Prozent zum Vorjahr. Waren die vergangenen Jahre durch ein Überangebot gekennzeichnet, sank das Angebot in 2020 stärker als die Nachfrage, sodass sich die Anzahl der unbesetzten Lehrstellen deutlich verkleinerte. Dennoch blieben 759 Bewerber/-innen unversorgt, während gleichzeitig 945 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten. Positiv zu verzeichnen ist, dass der Friseurberuf - trotz der negativen Entwicklungen - unverändert auf Platz 7 der beliebtesten Ausbildungsberufe bei den jungen Frauen rangiert.
Der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) macht sich für eine nachhaltige Förderung der Ausbildungsleistung der Betriebe stark. Ausbildungsbetriebe müssen jetzt stärker unterstützt und entlastet werden.
Quelle: ZV