„Eines vorweg: auch bei der Bundesnotbremse werden Friseure geöffnet bleiben! Das kommt einer kleinen Sensation gleich und von Vertretern etlicher Branchen werde ich gefragt, wie die Friseure das wohl geschafft haben. So wie ich es mitbekommen habe, war das ein hartes Stück Arbeit von der kommunalen Politik bis in die Bundesregierung. Hier hat das Friseurhandwerk intensive und erfolgreiche Arbeit geleistet. Einige Branchen schauen da recht neidisch!“
Das waren Worte aus dem Zentralverband des Handwerks. Präsident Hans Peter Wollseifer eröffnete hiermit eine Videokonferenz in der 15 Kalenderwoche. Initiiert wurde Diese von der Handwerkskammer Düsseldorf. Mit dabei über 80 Obermeister aus verschiedenen Gewerken sowie Präsident A. Ehlert und Hauptgeschäftsführer Doktor Axel Fuhrmann.
Präsident Wollseifer gab eine Übersicht zur wirtschaftlichen Auswirkung der Pandemie. Während einige Gewerke profitieren, sieht es im Friseurhandwerk nicht ganz so rosig aus. Vom Index 100 (als Mittelwert des Vorjahresumsatz) ausgehend, liegt das Friseurhandwerk bei 77. Schlusslicht sind derzeit die Fotografen mit Index 55. Überdurchschnittlich zeigt sich das Ergebnis der Dachdecker mit Index 145.
Im Laufe der Konferenz wurde immer wieder deutlich, dass die Entscheidungen aus Berlin nicht immer den Forderungen des Handwerks entsprechen und durchaus kritisch gesehen werden.
Persönlich konnte ich als Vertreter meiner Innung und Initiator der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“ anbringen, dass ich mit der derzeitigen Einführung einer Testpflicht für Kunden, aber auch Mitarbeiter, nicht sehr glücklich bin. Die zu erwartenden Mehrkosten für die Test selber werden zwar von der Überbrückungshilfe 3 übernommen, gleichzeitig steht aber ein zeitlicher Mehraufwand und auch Kundenrückgang im Raum.
ZV Präsident Wollseifer sah das ebenso und antwortete, dass er diesen Punkt in Berlin nochmals vorbringen würde.
Pandemiebekämpfung sei schließlich Angelegenheit des Bundes, deshalb können die Kosten nicht auf die Betriebe abgewälzt werden, so Wollseifer.
Meine Forderung um mehr Kontrollen und Konsequenzen bei Nicht-Einhaltung der Corona-Vorschriften blieb ohne weitere Diskussion, wohl auch weil dieses eher ein friseurspezifisches Thema ist und diese Runde aus dem Gesamthandwerk bestand.
Es bleibt also spannend.