Arbeit wie am Fließband, teilweise auch an mehreren Kunden gleichzeitig. Qualität und Beratung spielen keine Rolle bei Preisen von teilweise unterzehn Euro pro Haarschnitt.
Billige Ketten setzen auf den Masseneffekt. „Als Unternehmer der seinen Beruf liebt und seinen Arbeitnehmern eine Perspektive bieten möchte, kann und will ich mit solchen Geschäftsmodellen nicht konkurrieren“, sagt Paulsen. Dem von Discountern verursachten Kostendruck begegnet er mit unternehmerischen Ideen. 2010 wurde Conturen für eine Preiskampagne ausgezeichnet. Sie erklärte den Kunden die Notwendigkeit für Preiserhöhungen mit Botschaften wie „Geld macht nicht glücklich. Aber schön“.
Die Einigung zwischen Gewerkschaft und Berufsverband sieht Paulsen positiv, obwohl sie wie ein Tropfen auf dem heißen Stein zu sehen sei. Steigende Kosten für Lebenshaltung, Versicherungen oder Mobilität blieben unberücksichtigt. Eine Initiative für einen höheren Mindestlohn wünscht sich auch Christian Berg, Geschäftsführer von dm Film. Er hat sich im Rahmen einer Fernsehreportage für den NDR mit dem Friseurhandwerk beschäftigt.
„Wir haben teilweise erschreckende Arbeitsbedingungen vorgefunden. Eine Initiative, die dem Kunden garantiert, dass ausreichende Mindestlöhne gezahlt werden, ist attraktiv, weil sie aufzeigt, in diesem Salon wird handwerkliche Qualität auch angemessen honoriert. So, wie man es für sich selbst auch will.“
Über Olaf Paul Paulsen
Olaf Paul Paulsen ist Hair- und Make-up-Artist und Mitglied im Urban Design Team von Sebastian Professional,
eine der führenden Marken für Haarkosmetikprodukte weltweit. Für Sebastian Professional ist Paulsen seit vielen
Jahren im Einsatz – beispielsweise auf der Berlin Fashion Week. Mit seinem Salon Conturen hat Paulsen 2008
eine Neueröffnung am Bremer Dobben gefeiert. Conturen ist der erste Salon in Deutschland, der zugleich
„Sassoon Partner-Salon“ und „Sebastian Flagship Salon“ ist. Sozial engagiert sich Olaf Paul Paulsen gemeinsam
mit der Sängerin Nena für das Projekt „Neue Schule Hamburg“.