Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

OLAPLEX 2040

Was waren das noch für Zeiten….. 2017....


Noch gar nicht lange her, da gab es in Europa gravierende Unterschiede bei den Lebensbedinungen der Menschen in den einzelnen Staaten, global waren diese noch größer.

Im Jahr 2016 betrug das durchschnittliche Einkommen des Bundesbürgers 3.451 €, in Polen waren es gerade einmal 1.002 €.
Nicht einfach für Firmen, die ihre Waren global anbieten wollten.
Die Herstellungskosten blieben zwar immer die gleichen und trotzdem mussten die Preise der Kaufkraft der jeweiligen Länder angepasst werden.

So gab es die Situation, das Produkt XY in Deutschland für 100 € plus Mehrwertsteuer zu erwerben war, im weniger kaufkräftigen Polen oder in Tschechien aber gerade mal die Hälfte kostete. OLAPLEX war ein Paradebeispiel dafür, es wurde in den verschiedenen Ländern, durch Vertriebspartner zu unterschiedlichsten Preisen angeboten.
Trotzdem war OLAPLEX in einigen Ländern für den Endverbraucher reiner Luxus und kaum erschwinglich.

Clevere Geschäftsleute aus unseren westlichen Industrienationen kamen auf die glorreiche Idee, dort wo weniger Kaufkraft herrscht, billig einzukaufen, und mit ordentlichem Gewinnzuschlag aber immer noch günstig, weiter zu verscherbeln.

Ein ähnliches Geschäftsprinzip verfolgten die Discounter.
In Bangladesch arbeiteten Textilnäherinnen 14 Stunden am Tag und konnten eine Familie kaum ernähren.
Der Durchschnittsverdienst lag 2016  bei 78,- € im Monat, der Stundenlohn bei 0,20 €.
Nur so konnten bestimmte Textilien bei KICK, ALDI oder PRIMARK zu so günstigen Preisen angeboten werden.
(vorliegende Werte: TAZ)

Die Lebensmittelpreise in Deutschland waren Mitte des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts europaweit mit die preisgünstigsten.
Die Idee, die Produkte des täglichen Bedarfs per Internet beispielsweise in Süd Europa zu bestellen, scheiterten am Transportweg.
Sie wären auf der langen Reise zumeist verdorben.

Bei höherwertigen Waren wie PKW’s machten Überführungskosten und Zulassungsvorschriften der einzelnen Länder den Preisvorteil schnell zunichte.

Bei anderen Produkten funktionierten diese neuen Wege des globalen Handels per Internet.
Aber es gab damals auch den Unmut derer, die ihre Waren beim deutschen Distributor (Vertriebspartner) kauften und sehen mussten das ihre Kunden die gleichen Produkte per Internet günstiger erwerben konnten.
Die deutschen Vertriebspartner hätten dies zwar auch gerne anders gesehen und diesen Verkauf aus anderen Ländern verboten.
Das aber untersagte ein Gesetz der EU.

Heute im Jahr 2040 haben wir einen weltweiten Mindestlohn, der dazu führt, dass die Produktionskosten weltweit ausgeglichen sind und menschliche Ressourcen nicht mehr ausgebeutet werden können.

Dieses bedingt auch einen einheitlichen Verkaufspreis, der für bestimmte Waren weltweit fast gleich ist.
Diese dubiosen Machenschaften auf Kosten der Menschen lohnen sich nicht mehr.
Ein riesiger Fortschritt der Menschheit ist wahr geworden, die reicheren Länder dieser Welt sind zwar in der Lage mehr zu konsumieren, aber ermöglichen damit den Menschen in ärmeren Regionen dieser Welt ein auskömmliches Dasein.

Möglich geworden war dieses durch einen gewaltigen Prozess des Umdenkens in den 30er Jahren.
Nachdem die globalen Konzerne und Discounter die wirtschaftliche Macht an sich gerissen hatten, verschwanden gut 50 % der damaligen Einzelhändler.

Gleichzeitig hatte die digitale Revolution dafür gesorgt, das Fabriken, Geschäfte und Kaufhäuser fast ohne Personal auskommen konnten.
Einkaufswagen im Supermarkt vollgepackt, auf dem Weg vom personalbefreiten Großmarkt zum PKW einmal durch das unvermeidbare elektronische Scannertor, schon war der Einkauf  bargeldlos auf dem Konto verbucht.

Was heute Normalität ist, hatte damals zu einem Wandel und Umdenken geführt, nachdem hunderttausende Kassiererinnen und Verkäuferinnen plötzlich auf der Straße standen.
Zuvor hatten um die Jahrtausendwende herum, zigtausende von geschulten und besser bezahlten Fachverkäufern/innen ihren Job verloren.
Der Einzelhandel musste sich von diesen Mitarbeitern trennen, da Kunden sich hier zwar beraten ließen, der Kauf aber im Discount erfolgte.
Hier waren die Preise niedriger, aber die Löhne der Verkäufer auch. Die Zahl der von Altersarmut bedrohten Menschen stieg von Tag zu Tag.

Unzählige Rückrufaktionen, Meldungen über bedenkliche Produkte und Umgang mit menschlichen Ressourcen machten das Maß voll.
Nachdem auch die Preise auf ein Niveau wie vor der  „Geiz ist geil“ Ära geklettert waren, kam das AUS für solche Geschäftsmodelle.

Lang ist es her….

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