Am 1. Dezember 2017 hatte ich die Möglichkeit der Diskussionsrunde „Meister der Zukunft“ (veranstaltet von der Friedrich-Naumann-Stiftung für Freiheit) in Düsseldorf teilnehmen zu können. Hochkarätige Redner aus Politik und Handwerk gaben ein kurzes Statement zur Situation des Handwerks, bevor dann die Diskussionsrunde eröffnet wurde.
Teilweise erschreckend zu erfahren wo unser Land in manchen Punkten steht. Besonders die Schulpolitik, die als nicht ausreichend und falsch orientiert (Akademikerorientiert) angesehen wird machte fast allen Teilnehmern Sorgen. „Dabei müssen wir ein Bewusstsein dafür bekommen, das man auch im Handwerk Karriere machen kann!“ forderte Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf.
Mein Einwand: „wir brauchen nicht nur eine andere Schulbildung, sondern die Schüler müssen auch lernen das 70% Rabatt fragenwürdig sind – und nicht der faire Preis!“ brachte Zustimmung. Schließlich brauchen wir faire Preise um gute Löhne zahlen zu können, um damit qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu binden. Mit Dumpingpreise geht das nicht!
An dieser Stelle war spüren wie interessant das Thema Fairness im Markt doch ist.
Erfreulicherweise hatte ich die Möglichkeit die Gedanken der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“ einzubringen und machte dieses, wegen der begrenzten Redezeit, an zwei Punkten fest:
a) die Aufweichung und das Unterlaufen der Meisterpflicht in den Salons
b) die Kleinstunternehmer-Regelung
Das sind wohl die gravierendsten Probleme bei der Wettbewerbsverzerrung.
Zur Meisterpflicht antwortete mir Andreas Ehlert und bestätigte das es die Möglichkeit gebe nach etlichen (in betriebliche Verantwortung) verbrachten Gesellenjahren eine Ausnahmeregelung zu beantragen. Dies wird streng geprüft und nach den gesetzlichen Regelungen gehandhabt.
Hinweise auf Missbrauch dürfen gerne an ihn, Präsident der Handwerkskammer Bezirk Düsseldorf, weitergegeben werden.
Weiter berichtete ich über die Kleinstunternehmer Regelung und deren Bedeutung (Missbrauch) für das Friseurhandwerk. So konnte ich auch den Schriftwechsel mit dem Bundesfinanzministerium schildern, welches der Meinung ist, solche Betriebe zu prüfen bringt kein nennenswertes Ergebnis. (Zuwenig Einnahme für die Prüfer)
Das ist (meiner Meinung nach) ein Freibrief für Gaunereien und ein Schlag ins Gesicht aller ehrlich arbeitender Handwerker.
Die Antwort kam vom FDP Landtagsabgeordneten Ralph Bombis, auch Mitglied der Enquete-Kommission zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand in NRW, er bestätigte, dass dies mittlerweile bekannt sei und aktuell auch Empfehlungen in Richtung Politik in Gang gebracht werden, um hier Änderungen herbeizuführen.
Es scheint sich was zu ändern – es muss sich sehr viel ändern!