Preise:
Friseure, egal ob Discounter oder herkömmliche Betriebe , arbeiten beide mit ähnlichen Gewinnspannen die aktuell zwischen 17 und 22 % liegen.
Quelle: WELLA EVA Paneel – Betriebsvergleich für das Friseurhandwerk
Zu erwirtschaften sind ca. 50,- bis 70,- €uro Stundensatz – von bis rechnet sich nach Ausstattung und Kosten des Betriebes.
Dieser Umsatz kann erwirtschaftet werden durch Menge (viele Kunden, kleiner Preis, aber auch weniger Zeit für den Einzelnen) oder Qualität (weniger Kunden, aber mehr Zeit für den Einzelnen, höherer Preis).
Was darf eine Dauerwelle kosten?
Was muss sie kosten, wäre die bessere Frage. Das ein 13,- €uro Preis überhaupt nicht funktionieren kann und daher mehr als bedenklich ist, hatte ich bereits vorgerechnet.
Die Aussage 30,- €uro ist als MINDESTpreis für eine gute und fair entlohnte Dauerwelle an zu sehen. Stunde Arbeitszeit, plus Material (je nach Qualität variabel), Energiekosten, Allgemeinkosten und Mehrwertsteuer… das summiert sich.
Von dem, zu erwirtschaftenden Stundensatz (50, bis 70,- €) ausgehend, ist die Dauerwelle die unprofitabelste Dienstleistung im Friseurhandwerk überhaupt. Der Preis müßte wirtschaftlich gerechnet bei 60-70,- € liegen, die der Markt aber nicht her gibt.
Was ist ein fairer Lohn für eine Friseurin?
Der ohnehin niedrige Lohntarif wird inzwischen vielfach unterlaufen, auch dort wo er Allgemeinverbindlich ist. (Durch in der Arbeitszeit reduzierte Verträge, oder durch niedrigen Grundlohn plus Prämien)
Fakt ist: betriebswirtschaftlich rechnet sich eine Mitarbeiterin erst, wenn der 3,5 bis ca. 4fache Monatslohn erwirtschaftet ist. Das zu erwirtschaften ist in diesem Verdrängungswettbewerb schwerer geworden.
Trotzdem ist ein Tarifvertrag bindend und für mich die unterste Grenze der Entlohnung.
Wenn „der faire Salon“ für faire Löhne plädiert ist genau diese Mindestentlohn gemeint, allerdings auch mit der Mitarbeiterleistung steigend. Friseurinnen die Top sind und guten Umsatz machen müssen auch mehr verdienen. Es gibt in der Branche die ersten leistungsbezogenen Entlohnungsmodelle (Baden Würtemberg) das ist gut so!
Fakt ist auch, und sollte nicht vergessen werden:
Die Kettenbetriebe und Discounter machen knapp 20 % der Unternehmen aus, erwirtschaften aber 60% des gesamten Umsatzes der Branche.
Den familiengeführten Betrieben geht es zumeist schlecht, 78 % dieser Unternehmen verzeichnen weniger als 20.000 € Gewinn pro Jahr, was einem Einkommen von unter 1.700,- €uro brutto für den Unternehmer bedeutet….