Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 29.10.2024

Schluss mit lustig

Gleich 12 neue Kunden innerhalb einer Woche, und das zum Jahresanfang,


Gleich 12 neue Kunden innerhalb einer Woche, und das zum Jahresanfang,
einer doch eher ruhigen Zeit in den Friseursalons. Da freut man sich als Chef, trotzdem macht mich das nachdenklich.|

Einiges hatten diese neuen Kunden nämlich gemeinsam: alle fragten höflich, schon fast ängstlich nach unseren Preisen oder standen recht lange vor der Preisliste am Schaufenster. Wie sich herausstellte, waren es alles Kunden eines Discounters zwei| Straßenzüge weiter, der seinen Laden seit Hl. Abend geschlossen hat.
<#Bildl#> Einen Salon, bei dem ich mich oft fragte, ob die Mitarbeiter hier Geld fürs rauchen und herumstehen bekommen. Auch warum und wie man für einen Wunschtermin fünf Euro Gebühr verlangen kann oder die Benutzung des Föns beim Cut & Go in Rechnung stellt. Vier Sterne im selbst entworfenen Logo suggerieren Luxus, der Name mit STAR., beginnend ebenfalls. Die Realität ist anders: versteckte Preise, Mogelpackungen., kein Wunder, das diese Menschen beim nächsten Friseur erst einmal Misstrauen an den Tag legen.
Zurück in unseren Salon: ein schon fast erschrockenes NEIN! schallte uns bei der Frage, ob wir etwas zum Trinken anbieten könnten, entgegen. Ganz offensichtlich, diese Besucher waren gar nicht gewohnt, als Gäste willkommen geheißen zu werden.
Genau so sah es auch bei den Behandlungen aus:
die Männer: „Sie können ruhig mit der Maschine..." „ mit der Schere? Aber das ist doch bestimmt teuerer!" oder aber „Ich hatte immer Neun und Zwölf1, womit die Aufsätze der Maschine gemeint waren. Die Vorteile eines Formschnittes (Nass) war allen Männern unbekannt.
Die Frauen waren nach abgelegter Anspannung teils begeistert „...kann man ja doch was aus meinen Haaren machen!" oder „..so bin ich ja noch nie beim Friseur behandelt worden!" bis hin zur Pflegebehandlung: „.. das kenne ich noch nicht!" Erst ängstlich zusammengezogen, dann bei der Kopfmassage: „... das ist aber angenehm!"
Menschen, die ihr Qualitätsbewusstsein verloren haben, und von Berufskollegen zur Anspruchslosigkeit beraten worden sind.
SCHLUSS MIT LUSTIG !!! möchte ich diesen Mitarbeitern zurufen. (Und denen ähnlicher,Geschäfte1 gleich ebenfalls.)
„Wie seid ihr eigentlich mit diesen Menschen umgegangen??? „ Einige von Euch kenne ich noch aus Bewerbungsgesprächen: „Strähnentechniken? 3a, ich kann Haubensträhnen!" „Fönfrisuren? Sie meinen trocken pusten?" „Weiterbildung? Hat mein Chef nie gemacht..!"
Egal ob Ihr durch die Agentur für Arbeit in diesen Beruf gedrängt wurdet oder mit falschen Erwartungen freiwillig in dieses schöne Handwerk gekommen seid: gemeinsam ist Euch geringe Fachkenntnis und, was ich noch schlimmer empfinde, sehr wenig Liebe zum Beruf und zum Menschen. Sonst hättet Ihr nämlich was draus gemacht!
Frisösen wie Ihr haben nichts am Kopf eines Menschen verloren, eine solche Leistung ist verantwortungslos. Euere Arbeit betrachte ich eher als eine Misshandlung statt einer Verwöhnprozedur.
Ihr lebt auf Kosten Anderer! Vorher durch Aufstockgehälter ,die auch durch Euere Leistung begründet sind, jetzt mit Hartz IV nachdem Ihr Euere Arbeitsstätte durch schlechte Leistung ruiniert habt.
Schuld sind natürlich immer die Anderen: der Chef der demotiviert, der harte Wettbewerb oder die Kunden die angeblich kein Geld haben. Und hütet Euch!
So einige Ex - Mitarbeiter diverser Mitbewerber sehe ich regelmäßig mit ihren Köfferchen hier um die Wohnblocks schleichen! Gehaltsaufbesserung zu Hartz IV, so geht es natürlich auch! Zu Vorstellungsgesprächen erscheint Ihr gar nicht erst, warum auch? Die Agentur für Arbeit weiß das, aber es interessiert sie nicht.
Das entzieht den, jetzt noch ansässigen, Friseurunternehmen Kundenpotenzial. Dieses ist kein Kavaliersdelikt sondern inzwischen juristisch ein Straftatbestand. Mich ärgert das maßlos, Ihr nehmt uns die Kunden weg die wir brauchen, um die ständig steigenden Abgaben (auch für Euere Hartz IV Leistungen) zu finanzieren. Es reicht!

Gerne würde ich mal Vertreter der Medien zu mir in den Salon einladen. Zwecks versteckter Aufnahmen bei Bewerbungsgesprächen ... „Sie können mir gerne 500,- € schwarz ... hatte ich ja sonst auch" oder auch um einfach mal zu zeigen wie viele Frisösen hier schwarz arbeitend das Viertel bevölkern. Ein Thema für den fairen Salon ist das allemal, denn fair - ist das nicht!

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