Renaissance
wäre für mich im Nachhinein das richtige Motto der diesjährigen TOP HAIR Trend & Fashion Days. Renaissance bedeutet Neubelebung / Wiedergeburt. Diese begann bereits bei der Pressekonferenz zur Messe, die endlich mal wieder erfreuliche Zahlen für das Friseurhandwerk meldete.
Ein gutes Umsatzwachstum und rückläufige Zahlen der Discountbetriebe lassen (vorerst) hoffen.
Auch die Renaissance der WELLA geht weiter, wie Ralf Billharz (Leitung des P&G Salon Professional Geschäftes von D - A – CH) in der Pressekonferenz betonte. Nach grünem Licht vom Kartellamt geht der Umbau des Konzerns mit Riesenschritten voran.
Nicht nur zurück nach Darmstadt, man sieht das Unternehmen WELLA und die Friseure auch wieder als Familie. Entsprechend war auch der Messestand konzipiert und einer großen Wohnung nachempfunden: Willkommen zu Hause!
Das viel zu tun bleibt, ist für WELLA keine Frage sondern Aufgabe. Mit der Kampagne „Friseure bewegen“ will man das Image weiter stärken und den Ausbildungsmarkt beleben. Auch hier viel Wiederbelebung der zwischenmenschlichen Beziehungen: „von Herzen Friseur“ bis hin zu bewegenden Videoproduktionen die in den Charts der Top-Werbung ganz oben angesiedelt sind.
Erneuerung auch des Männermarktes: wie schon in Nürnberg präsentierte sich das Barbershop-Konzept und fand beachtlichen Zulauf. Ja, es gibt mehr als Maschinenhaarschnitt für 10,- €uro und die Männer sind bereit, Geld dafür auszugeben. Neugeboren waren eine Produktpaletten und Firmen, wiedergeboren und perfektioniert und modernisiert z.B. das TCC System von Jaguar, welches mittels einer Thermoschere Schnitt und Pflege gleichzeitig als neue Dienstleistung bietet.
Mitchell zeigte an Hand der Arbeiten von Robert Camerons völlig neue Farbkombinationen auf den Köpfen der Models, eine Wiedergeburt der Kreativität so wie die Eröffnungsshow auch.
Ganz stark aber die Rückbesinnung auf das, was gute Friseure wirklich ausmacht und den Kunden nutzt. Nicht mehr Haare ab und Frisuren wie von der Stange! Die Discountangebote werden offensichtlich von Beratungskonzepten abgelöst, welche die Individualität und Einzigartigkeit der Kunden herausarbeitet und optimiert.
Werbung und Massenkonsum haben den Verbrauchern glaubhaft gemacht, dass Statussymbole Selbstwert und Erscheinungsbild bestimmen. Inzwischen legen viele Menschen mehr Wert auf Label, Markenklamotten, Smartphones, als auf sich selbst, bzw. ihre Haartracht. In einer Zeit ,wo vielen Menschen die Verbindung zwischen Frisur und der eigenen Persönlichkeit gar nicht mehr bewusst ist, liegt es an den Friseuren, die Frisur wieder zum Statussymbol werden zu lassen und die Menschen hierdurch in ihrer Einzigartig zu bestärken. Auch das ist eine Wiedergeburt des eigentlichen Friseurberufes.
Etliche Anbieter forcieren diesen Gedanken. Hervor zu heben sind dabei der „Hot or Not“ Leitfaden (Wella) und die ©ustomisations Kampagne von TIGI, welche von der Produktpalette bis zur Weiterbildung aufeinander abgestimmt ist.
Dieses Wissen, das Frisuren und nicht Smartphones die eigene Persönlichkeit unterstreichen und optimieren, wieder in die Köpfe der Kunden/innen zu bringen, dürfte eine der wichtigsten (aber auch anspruchsvollsten) Aufgaben der Friseure in den nächsten Jahren werden.
So gesehen waren diesjährigen TOP HAIR Trend & Fashion Days wieder einmal richtungsweisend, auch wenn die Düsseldorfer Messe durch die hohe Besucherzahl stundenweise an die Grenze der Leistungskapazität gelangte.
Das Besucher, in die Showhalle nur noch begrenzt eingelassen wurden, dafür sind Sicherheitskonzepte verantwortlich. Aber auch Garderobe, Gastronomie und Hallenreinigung müssen nachbessern. Aber wie ich die Verantwortlichen kenne, wird das auch passieren.
http://www.youtube.com/watch?v=z52oS7JFni8
Die nächsten Trend & Fashion Days finden vom 01. bis 02.April 2017 statt.
Rene Krombholz