Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 19.11.2024

IKW-Jugendstudie

Jugend ungeschminkt 2024


Mit „Jugend ungeschminkt 2024“ legt der IKW nun die insgesamt 4. Jugendstudie vor, deren Ergebnisse auf 34 tiefenpsychologischen Befragungen und einer repräsentativen Online-Studie mit 1012 Jugendlichen basiert. 

Kern der Ergebnisse: Die Jugend fühlt sich innerhalb der vielen Krisen nach wie vor „lost“, möchte aber die Oberhand über ihr Leben behalten. Weil an den Krisen selbst wenig gedreht werden kann, ist es naheliegend, den eigenen Körper zu nutzen, um die Kontrolle (wieder-)herzustellen. Und das erreichen die Jugendlichen, indem sie die Oberfläche auf den verschiedensten Ebenen bearbeiten. Aber: Auch die eigene Psyche möchte die Jugend heute in den Griff bekommen. Es geht vor allem um das Glück. Und was nicht glücklich macht, kann weg. Das gilt für den Job wie für die Liebesbeziehungen. Mind-Coaches, Red Flags, aber auch die Suche nach dem perfekten Job und Lebensstil sind zentral geworden bei der „Ich-Modellierung“ der Jugend.

Ihr Äußeres zu bearbeiten, ist für die Jugendlichen sehr wichtig. Mit Kosmetik haben sie das Gefühl, die Kontrolle in ihrem Leben wiederherzustellen. Auch wenn sie in anderen Bereichen ihres Lebens wenig Durchhaltevermögen zeigen: Bei ihrer Schönheitspflege bleiben sie ganz selbstverständlich dran. 49 Prozent nutzen Kosmetikprodukte explizit, um anderen zu zeigen, dass sie ihr Leben im Griff haben. 50 Prozent verwenden Kosmetikprodukte besonders deshalb, weil Kosmetikroutinen ihren Alltag strukturieren. Auffällig ist, dass die Jugendlichen inzwischen in fast allen Produktbereichen eine viel größere Vielfalt an Produkten verwenden, als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Knapp 30 Prozent der jungen Menschen – auch Männer – führen täglich bestimmte Beauty-Routinen durch und nutzen neben Reinigungs- und Pflegeprodukten auch Masken und Seren. Toner, Primer, Mundspülungen oder Haaröle sind nur einige der Produkte, die von ihnen ganz selbstverständlich regelmäßig verwendet werden.

Birgit Huber, Bereichsleiterin des Kompetenzpartners Schönheitspflege im IKW, führt aus : „Mit der aktuellen Jugendstudie wollen wir weiter an den Jugendlichen dranbleiben und es war uns wichtig zu verstehen, was sie bewegt. Kosmetikprodukte sind ein wichtiger Ankerpunkt im Leben der jungen Frauen und Männer. Sie steigern das Selbstwertgefühl und geben den Jugendlichen Sicherheit und Kontrolle. Kosmetik ist daher existenziell für die Jugend und alles andere als oberflächlich."


Foto: IKW

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