Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Was ändert sich bei der Friseur-Ausbildung?

Änderungen bei der Friseurausbildung treten ab 1.8.-2021 in Kraft


Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) hat soeben mitgeteilt: Die Änderungsverordnung für Friseure wurde am Freitag, den 7. Mai 2021 im BGBl. Teil I auf Seite 861 veröffentlich. Die Änderungen treten damit zum 1. August 2021 in Kraft und sind für alle Ausbildungsverhältnisse anzuwenden, die ab diesem Tag in Kraft treten. 

Damit wird die Ausbildung im Friseurhandwerk modern und vor allem praxisnah gestaltet. „Wir danken dem Sozialpartner ver.di, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI), dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und andere für die gute Kooperation und das persönliche Engagement. 

Besonderer Dank gilt auch auf Seiten des Friseurhandwerks dem Berufsbildungsausschuss des Zentralverbandes und allen Unterstützern.“, so der Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses und Vorstandsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV), Robert Fuhs.  "Es gilt jetzt den Corona bedingten Rückgang der Azubi-Zahlen aufzufangen.“, betont Fuhs. 

Der Zentralverband wird begleitend zur neuen Ausbildungsordnung mit der Kampagne „Ausbildung for Future“ einen Sommer der Ausbildung starten. Ausbilderinnen und Ausbilder werden dabei gezielt unterstützt und Ausbilden attraktiver gemacht. Die neue Ausbildungsordnung ist auch das Ergebnis breiter Diskussion mit allen Marktteilnehmern im Friseurhandwerk. 

Quelle: ZV

Die Veränderungsverordnung finden Sie zum Download oben rechts auf dieser Seite

WAS ÄNDERT SICH? 

Aus der Branche selbst werden seit Jahren Änderungen in der Ausbildungsordnung gefordert. Die Verbände werden wegen vermeintlicher Untätigkeit massiv beschimpft.  Was die Kritiker oft nicht wissen: Veränderungen, besonders in der Ausbildungsordnung, sind kompliziert. Das ist ein vom Gesetzgeber vor- und festgeschriebenes Verfahren, es muss begründet, argumentiert, beantragt, diskutiert, neu beantragt und irgendwann beschlossen werden.  Der jetzigen Änderung der Ausbildungsordnung ist eine jahrelange Arbeit vorangegangen, dafür darf man allen Beteiligten DANKE sagen.

Allein der Begriff „klassische Ausbildung“ (im ersten Teil der Gesellenprüfung) jetzt geändert „Basis Ausbildung“ ermöglicht es, die Ausbildungsinhalte jetzt deutlich vielseitiger zu gestalten. Wer sieht, was die Änderung allein eines Begriffes bewirkt, dem wird klar wie kompliziert solche Änderungen sind.

Statt der „klassischen Dauerwelle“ wird jetzt die „dauerhafte Umformung“ vermittelt und geprüft. Das wird das kommt dem Salonalltag viel näher und ermöglicht den Prüflingen eine wesentliche flexiblere Handhabung. Als Ergebnis darf jetzt angefangen bei großzügigen Wellen bis hin zu Locken alles gewertet werden. Das ermöglicht auch den Einsatz aller am Markt befindlichen Dauerwellsysteme, das war vorher nicht möglich. Wichtig auch: die Umformung wird am Menschen und nicht am Medium vorgenommen.  

Die Darstellung der erbrachten Arbeit in der Prüfung entfällt, ebenso wie zum Beispiel die bisherige Kopfmassage. Eine Dienstleistung, die eigentlich nicht prüfbar ist. Der Prüfer sieht zwar die Griffe kann aber deren Wirkung nicht überprüfen. 

Beim Männer Facon-Schnitt werden nun nicht mehr ausschließlich Scheitel und Bombage bewertet, sondern in erster Linie eine professionelle Technik und typgerechtes Arbeiten.

In der Theorie neu hinzugekommen sind Bereiche wie digitales Lernen, Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Organisation des Ausbildungsbetriebes oder auch Sicherheit/Gesundheit.

Im Teil zwei der Gesellenprüfung muss der Prüfling nun in der Lage sein, eine anspruchsvolle Visagistik durchzuführen um zum Beispiel Hautunreinheiten geschickt zu kaschieren.  Der Bereich Nagelmodellage und Nail-Design wurde komplett aus der Ausbildungsordnung herausgenommen.

Da in der Ausbildungsordnung jetzt von „aktuell modisch“ die Rede ist können die Prüfer bei den Gesellenprüfungen jetzt deutlich stärker auf aktuelle Trends eingehen und diese bewerten.  Auch das gibt Flexibilität auf dem Weg zu einem moderneren Berufsbild.

 

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