2014 war ein schlimmes Jahr für uns. Unsere Erstkraft zehn Monate krank, die von mir ausgesprochene Notbremse in Form einer Kündigung führte letztlich zum Zerwürfnis und kostete uns nach Genesung und Wechsel der Mitarbeiterin einen Teil unseres Kundenstammes. Entsprechend schlecht die Zahlen für 2014, bevor wir das Folgejahr zum Neuaufbau nutzen.
Dieser gelang und bereits seit Herbst 2015 sind die Zahlen wieder in Ordnung. Persönlich bin ich sehr stolz darauf, Unternehmen und Team so gut durch diese schwere Zeit geführt zu haben. Nun sollte es weitergehen, eine Renovierung des Salons steht an. Zur Finanzierung benötigten wir eine Bankbürgschaft. Eigentlich kein Problem unsere Zahlen sind ja wieder vorzeigefähig, so dachte ich. Umso erstaunter war ich, als ich einige Tage später einen ablehnenden Bescheid erhielt.
Das späte, mit meinem Bankberater geführte Gespräch allerdings, machte mich richtig wütend. Es sei viel zu früh, eine dauerhaft positive Entwicklung aus diesen Zahlen abzuleiten, das wäre schließlich nur knapp ein Jahr Erfolg…. … und wissen Sie…. da können wir ja offen drüber reden….. die Friseurbranche als Solches.…!
Das machte mich richtig sauer. Als ich ihn darauf hinwies, das sein Unternehmen vor wenigen Tagen den Stresstest der europäischen Banken als eines der schlechtesten abgeschlossen hatte, dass sein Unternehmen immer wieder im Visier der Steuerfahnder steht und führende Köpfe dieser Bank vor dem Richter, erhielt ich lapidare Antwort dass Entscheidungen über Bonität und Kreditwürdigkeit heute nicht mehr durch den Sachbearbeiter sondern mittels PC Programmen getroffen werden und da reichen zwölf Monate erfolgreicher Arbeit eben nicht aus……
Gelinde gesagt fand ich das ganz schön unverschämt und habe die Zusammenarbeit mit diesem Haus sofort beendet.
Es mutet schon seltsam an, wenn ein Unternehmen welches wegen ständiger Verstöße und unerlaubter Manipulationen im Blickpunkt der Fahnder steht, kein Vertrauen zu mir hat, weil mein ehrlich erarbeiteter Erfolg lediglich erst zwölf Monate währt.
Auch das scheint zum Wertewandel zu gehören: es ist nicht die Frage WIE man Gelder erschwirtschaftet, das darf mit dubiosesten Mitteln und auf Kosten anderer geschehen, es zählt einzig nur die Menge. Persönlich empfinde ich das als sehr unanständig, Sorge um die Zukunft bereitet mir die Tatsache dass Solches keine Einzelfälle sind.
Irgendwann wird sich dieses „Werteverständnis“ wieder drehen, da bin ich sicher.
Die Rückkehr zur sozialen Verantwortung der Unternehmen hat ja bereits begonnen, bei uns in „Der faire Salon“ zum Beispiel. Bis dahin heißt es wachsam sein, sich selber und seinen Werten treu zu bleiben…..
Viel Erfolg dabei!
Rene Krombholz im August 2016