Ich bin in Ordnung, du bist in Ordnung!
Wie würde wohl die Welt aussehen, wenn man jeden Menschen so nehmen und lassen kann, wie er nun mal ist?
Stellen Sie sich einmal vor, wie viel Zeit wir gewinnen würden, in der wir uns nicht darüber ärgern, was der Andere heute wieder alles falsch gemacht hat, zumindest aus der eigenen Sicht.
All die Gedanken über Unzulänglichkeiten, die einem vermeintlich jeden Tag begegnen; immer wieder die Idee, etwas oder jemanden in Ordnung bringen zu müssen. Welche Kraft ich doch dafür aufwenden muss…
Das war erst die Auseinandersetzung mit den Anderen! Denken Sie jetzt mal darüber nach, mit wem Sie sich am Tag eigentlich am meisten unterhalten? Na, kommen Sie auf dasselbe Ergebnis wie ich?
Ja genau, ich! Also nicht „ich“ ?, nein natürlich unterhalten Sie sich den ganzen Tag still und heimlich mit sich selbst. Wissen Sie, wie viele Wörter Sie mit sich selbst wechseln? Wie viele Wörter davon sind eigentlich aufbauend für Sie – und im Umkehrschluss, wie viele Wörter machen Sie kleiner als Sie eigentlich sind?
Eines wird nun also ziemlich deutlich, bevor ich andere so sein lassen kann, wie sie sind, muss ich erstmal mich so akzeptieren wie ich nun mal bin! Auch ich bin in Ordnung, wie ich bin. Niemand und nichts muss mich in Ordnung bringen!
Mein Lieblingsthema – die Kommunikation – erfährt ganz neue Dimensionen, wenn wir dem Grundsatz folgen: Ich bin in Ordnung, du bist in Ordnung. Das ist nämlich wahre menschliche Größe und wahre menschliche Leistung! Wir wissen aus vielen Kunden- und Mitarbeiterbefragungen, dass die menschliche Leistung mit Abstand das wichtigste Kriterium für uns Menschen ist. Nach diesem Kriterium beurteilen wir, ob wir eine Person oder ein Unternehmen attraktiv, anziehend, einladend und für partnerschaftlich halten.
Wenn ich also niemanden in Ordnung bringen will, weil für mich jeder in Ordnung ist, strahle ich damit auch Souveränität, Anziehung, Gelassenheit und auch Wertschätzung für den Anderen aus. Natürlich wirkt das anziehend und natürlich kommen die Menschen dadurch auf mich zu und wollen ein Teil meiner Umgebung sein und – im unternehmerischen Sinn – gerne Mitarbeiter oder Kunde bei mir sein.
Hier greifen also ganz viele wichtige Punkte ineinander. An dieser Stelle nur mal zwei wichtige Themen. Zum einen das Thema „Mitarbeitersuche“ und zum anderen das Thema „Kundenbegeisterung“:
Wenn ich mit meinen bestehenden Mitarbeitern immer auf Augenhöhe kommuniziere, werden sie dies auch in ihrem Umfeld kommunizieren und damit neue Mitarbeiter anziehen. Noch immer ist es so, dass es Unternehmen gibt, die viele Bewerbungen bekommen und Unternehmen, die keine Bewerbungen bekommen.
Das Gleiche gilt für Kunden: Wenn sie sich menschlich abgeholt fühlen, dann werden sie treue Kunden sein und auch sehr gerne andere Kunden für Ihren Salon gewinnen. Auch hier liegt es daran, dass Sie den Kunden nicht beurteilen, sondern ihn so nehmen, wie er ist. Also auch hier: Kommunikation auf Augenhöhe; das beginnt natürlich schon bei der Begrüßung und setzt sich auch über die Beratung fort, die in diesem Fall wohl nicht im Stehen erfolgen sollte.
Denken Sie nun auch nochmal an den Faktor Zeit und die freien Kapazitäten, die Sie nun haben. Ob Sie diese nun noch mehr für Ihre Kunden einsetzen oder eben auch für Ihre Mitarbeiter, das ist Ihre Entscheidung. In jedem Fall können Sie das, wofür Sie sich entscheiden, intensiver tun und damit auch zielgerichteter.
Vielleicht zum Abschluss noch ein kleiner Tipp…
Verwenden Sie doch die frei gewordenen Kapazitäten einfach mal nur für sich! Sicher gibt es etwas, was Sie immer wieder auf die lange Bank schieben. Vielleicht möchten Sie einmal wieder etwas für Ihre Fitness machen, oder Sie gehen einfach mal wieder spazieren und genießen das, was die Natur uns tagtäglich an Spektakel in all ihren Farben bietet. Denn in der Natur ist es schon immer so gewesen, alles ist so wie es ist einfach nur in Ordnung.
Herzlichst
Torsten Kowalsky
Schaefer & Partner Consulting