An einem Beispiel wird gezeigt, dass ein Koch mit zehn Jahren Berufserfahrung, im Schnitt 611 € brutto mehr in der Lohntüte hat als eine Friseurin.
Ist das gerecht“ fragt die Bild-Zeitung und zitiert Rolf Kroker vom Institut der deutschen Wirtschaft der als Fachmann folgende Erklärung abgibt
„Beim Lohn geht es zuerst um den Wert der Ware oder einer Dienstleistung, die ein Beschäftigter erstellt, und den Preis den Kunden dafür zahlen würden.“ Preisakzeptanz nennt man das.
Mit anderen Worten: der Koch verdient auch deshalb mehr, weil Kunden im Restaurant eher bereit sind, höhere Preise zu akzeptieren. Ein Phänomen, das sich schon vor einigen Jahren in der Aktion „zahle was du willst“ gezeigt hat. Dort wurden versuchsweise Dienstleistungen an den Mann / an die Frau gebracht, und die Verbraucher konnten den zu entrichtenden Preis selber bestimmen. Hier zeigte sich, das die Gastronomie kaum Verluste registrierte, die einfließenden Gelder deckten die Kosten deutlich. Ganz anders als bei den Friseurdienstleistungen: hier wurden große Defizite erwirtschaftet.
Die Ursache ist recht einfach: Verbraucher wissen was Lebensmittel kosten und können den Aufwand für ein gutes Essen recht real einschätzen, nicht so beim Friseur. Hier wissen die Kunden nichts über Kosten und Gewinnsituation. Der Gedanke „ein wenig Miete, Wasser, Strom und billiges Personal = große Gewinne“ scheint in vielen Köpfen verankert. Folge einer nicht erfolgten Kommunikation zwischen Kunden und Verbrauchern, aber auch Folge einer miserablen Medienpolitik wenn eine Haarkur für 5,- €uro im Salon als Wucher bezeichnet wird. (ebenfalls BILD)
Hier, in dieser Kommunikation zum Verbraucher, liegt noch ein großer Nachholbedarf auf dem Weg zu besseren und fairen Löhnen.
http://www.bild.de/geld/wirtschaft/loehne