Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Was uns wirklich steuert

Es sind oft Gefühle, die aus der Erinnerung heraus unser Tun und Handeln steuern und damit auch den Salonerfolg beeinflussen


Hinter den Kulissen

Der Salon ist unsere Bühne, lächeln strahlen, gute Stimmung, Dienstleistungsbereitschaft.  
Jenseits des Vorhangs sind viel Vorarbeit von Chef und Team erforderlich, um diesen Auftritt zu inszenieren, seien es Teambesprechungen, Weiterbildung oder unternehmerische Planung. 

Eine ebenso wichtige Arbeit findet jedoch hinter den Kulissen statt, von Mitarbeitern und Kunden unbemerkt.  Hier ist der Chef mit sich alleine, überlegt wie er dieses Unternehmen führen will. Zwischen wirtschaftlichen Notwendigkeiten und emotionalen Wertvorstellungen und Zielen ist es wichtig, einen gemeinsamen gangbaren Weg zu finden. Immer wieder die Frage: wie gehen wir mit dem Wichtigsten um, was uns den Erfolg sichert, unsere Mitarbeiter!? Zu oft lassen wir uns entweder vom Kopf oder durch Emotionen leiten. Beides ist schwierig und wirft Probleme auf. 

Kürzlich bin ich selber (wieder einmal) in eine solche Situation geraten. 
Nach mehreren Jahren musste ich mich ungewollt von einer Mitarbeiterin trennen, in welcher ich eigentlich sehr großes Potenzial gesehen hatte. Handwerklich gut aber es gab Probleme an anderen Stellen und so blieben die notwendigen Umsätze deutlich hinter den Erfordernissen zurück. 

In ersten freundlichen Gesprächen wurden Ursachen gesucht und neue Ziele gesetzt, die nicht gehalten wurden. Die eigentlich notwendigen Weiterbildungen wurden abgelehnt.  So änderten sich nicht die Ergebnisse aber der Umgang untereinander. Das lockere Miteinander weicht einem undefinierbaren Spannungsfeld beiderseits. Hoffnung, ein gewollt fairer Umgang, aber auch die derzeitige Personalsituation im Markt, führten zu immer neuen (meist nach unten korrigierten) Zielvereinbarungen. Letztlich beruhte das meiste auf meinem Bauchgefühl. Die kopfgesteuerte Warnung „RAUS!“ ignorierte ich.

Am Ende hatte sie im letzten Monat ihrer Tätigkeit bei uns weniger Kunden als zu Beginn.  
„Diese immer wieder gleichen Themen unserer Gespräche nerven!!!! Ich kündige!“ 
So einfach ist das dann auf einmal…. für jeden Chef in solcher Situation eine schallende Ohrfeige. 

Dann kommt die Zeit danach: neue Mitarbeiter sind schon da, aber die Enttäuschung hinterlässt Gefühle. Viel Hoffnung, Zeit und Kraft sind investiert worden, letztlich auch viel Geld um Trennung und Missachtung zu ernten. Schnell wird man kritischer und hinterfragt. Es fallen Bemerkungen, die alles andere als Vertrauensvorschuss für neue Mitarbeiter sind. 

Es sind wiederum die Gefühle, die hier aus der Erinnerung heraus, unser Tun und Handeln steuern und damit auch den Salonerfolg beeinflussen. Gefährlich, denn negativ beeinflusste Gedanken können kaum zu positiven Ergebnissen führen. Positive Veränderung bringt einzig die Arbeit hinter den Kulissen, an sich selbst. Das erfordert Zeit, die Bereitschaft einiges zu Hinterfragen und den Willen neue Wege zu gehen. 

Es lohnt! Viel Erfolg dabei

Rene Krombholz im September 2018

 

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