Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Shopping Queen

Der klägliche finanzielle Rest (meist weniger als 50.- €uro)  gehört immer dem Friseur.


Haben Sie diese TV Sendung schon einmal gesehen? Es ist eine Art Wettbewerb in welchem, den meist weiblichen Teilnehmern, ein stattlicher Geldbetrag 500 € zur Verfügung gestellt wird. Hiermit müssen sich die Kandidaten passend zu einem vorgegebenen Motto und in einer Zeit von 4 Stunden neu einkleiden und stylen. Das Ganze wird bewertet, die höchste Punktzahl siegt.

So hetzen die Teilnehmer von einem Laden zum anderen, suchen, betrachten, probieren kaufen, die letzten 20-30 Minuten und der klägliche finanzielle Rest (meist weniger als 50.- €uro)  gehören dem Friseur. Eigentlich krass, macht doch die Frisur erst das Erscheinungsbild aus. 
Mit der passenden Frisur könnte man so unglaublich viel gestalten und damit die gekauften Kleidungsstücke toppen und unterstreichen. Dieses ist den meisten Menschen von heute vielfach gar nicht mehr bewusst. 
Oder auch nicht bekannt?  Das wiederum liegt dann wohl auch mit am Angebot der  Branche.

Denke ich an meine Ausbildungszeit als Friseur zurück, so galt es in den sechziger Jahren als normal, wenn der Lehrer oder auch der  Chef den Friseurbesuch befahl. Wer die Haare nicht ordentlich hatte, galt als leicht asozial. Gut gepflegte Haare und schöne Frisuren hingegen  galten als Statussymbol. 
Konsum und Werbung haben es möglich gemacht, dass die Menschen materielle Dinge heute wichtiger sehen als sich selbst. Statussymbole heute sind  nicht mehr das gepflegte Äußere sondern Smartphone, Fitness Armband, Auto und anderes. Dafür rackern und schuften Menschen sich sogar kaputt, nur weil die Werbung suggeriert: wer Das nicht hat – der IST auch nichts. 

Aber es liegt auch an uns, den Fachleuten für Haare und Frisur, unseren Kunden zu erklären wie wichtig Haare und Frisur für das persönliche Erscheinungsbild sind. Es liegt an uns, Angebote zu schaffen, über den Wert unserer Arbeit zu reden, unsere Tätigkeit ins rechte Licht zu stellen.
Letzteres ist eines der großen Defizite bei Mitarbeitern und auch bei vielen Chefs. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Kunden dem Friseur bereits den Rücken zugewandt haben. Das zumindest besagt die SPIEGEL Studie Outfit 5, in welcher Männer und Frauen zwischen 14 und 64 Jahren befragt wurden, wofür sie gerne Geld ausgeben. 

Die Antwort ist eine Ohrfeige für das Angebot der Friseure und liegt zum großen Teil an mangelnder Präsentation und Selbstdarstellung. Genau deshalb sind Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung so wichtig, genau deshalb ist dieses auch ein Themenkomplex im Konzept der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“ 

www.der-faire-salon.de

Rene Krombholz

 

 

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