Deutschland setzt auf Bildung. Das ist gut, denn wirtschaftlicher Erfolg setzt Bildung voraus.
Aber ist eine hohe, möglicherweise auch künstlich, gepuschte Quote an Studienabgängern (wie in NRW) wirklich das A und O?
Diese Frage stellt sich mir, als eine Lehrerin weinend in meinem Friseursalon sitzt. Gerade abgekanzelt, weil sie eine desolat ausgefallene Klassenarbeit ehrlich bewertet -und damit den Notenspiegel gesenkt hat.
Dieselbe Frage stelle ich mir im Gespräch um einen Ausbildungsplatz.
„In Mathe bin ich nicht ganz so gut“ so die junge Dame mit Zeugnisnote ausreichend.
Meine Antwort: „aber die Hälfte von 100 ml werden Sie ja noch errechnen können?“ lässt sie sichtlich erblassen.
Das ist nicht ausreichend – sondern für eine Ausbildung im Handwerk ungenügend!
Ähnlich der junge Bewerber, Realschulabschluss, eine Drei in Mathe.
Algebra kein Problem, aber bei 20 % von Hundert ist er überfordert. „Das gehört nicht zu unserem Lehrplan“ sagt seine Lehrerin, die ich kenne und daraufhin anspreche.
- Schaffen Sie ein Bildungssystem, welches auch Karrieremöglichkeiten in Handwerk und Mittelstand vorsieht.
- Hier finden sich die meisten Arbeitsplätze – nicht jeder kann und muss Akademiker werden.
- Schaffen Sie eine Schulpolitik nach den Bedürfnissen der Menschen – nicht nach parteipolitischen Zielen!
Bildung mag wichtig und richtig sein. In Richtung Politik möchte ich aber anmerken: im Handwerk herrschen in Sachen Bildung andere Voraussetzungen, die von der derzeitigen Schul-, und Bildungspolitik nicht erfüllt werden.
Es ist für unsere Betriebe mehr als unproduktiv, wenn wir schulisches Grundwissen nacharbeiten müssen, um Auszubildende durch eine erfolgreiche Prüfungen zu begleiten.
Mängel im Bildungssystem sind Ursache, wenn junge Menschen heute noch nicht im digitalen Zeitalter angekommen sind.
Trotz Handy und Smartphone reichen die Kenntnisse für einen beruflichen Umgang mit EDV längst nicht aus.
44% der Lehrer sind auf Grund schulinterner Mängel nicht in der Lage, Wissen in Richtung digitales Zeitalter zu vermitteln.
Das ist ein Verbrechen, nämlich unterlassene Hilfeleistung, an der Zukunft junger Menschen.
„Unser Schulsystem soll junge Menschen stark machen für die Zukunft“, dass forderte der legendäre Peter Polzer bereits vor 15 Jahren während eines Vortrages in Anwesenheit vieler Verbandsmitglieder in der Frankfurter Messe.
Er zeigte andere Schul-, und Ausbildungssysteme auf, forderte mit Blick auf den Nachbarstaaten die Einführung von Fächern wie Ethik und soziale Kompetenz.
15 Jahre weiter halten wir immer noch am dualen Ausbildungssystem fest und sehen, dass andere Systeme in europäischen Nachbarstaaten gute und teilweise auch bessere, Endergebnisse liefern.
Empathie, soziale Kompetenz, Persönlichkeitsbildung, gerade in Dienstleistungsberufen ein Muss!
Die Realität in Schule und Gesellschaft ist ebenso bekannt wie deprimierend, das ich nicht weiter darauf eingehen mag.
- Sorgen Sie für Schulen, die unsere Kinder stark machen für die Welt von Morgen.
- Sorgen Sie dafür, dass unsere Kinder den Anschluss in das digitale Zeitalter finden!
- Sorgen Sie dafür, dass Werte, Orientierung und ethische Grundlagen unseres christlich orientierten Abendlandes (gleichberechtigt mit anderen Kulturen) in den Schulen vermittelt werden.