- Auf Drängen von Industrie und Großkonzernen wurde das Rabattgesetz abgeschafft. Wie ehrliche Preise zu Stande kommen, wird (leider) in den Schulen nicht mehr vermittelt.
- Eine schreiende und nicht immer ehrliche Preispolitik, gepaart mit der Unwissenheit jüngerer Generationen führt dazu, dass Endverbraucher 70 % Rabatt als Normalität, aber faire und ehrliche Preise als Wucher ansehen.
- Anbieter, die mit mehr oder weniger unlauteren Mitteln Billigpreise schaffen, haben in der Gunst der Verbraucher gewonnen, ohne dass Politik oder Verbände tätig geworden sind.
Das ehrbare Handwerk (auch der ehrbare Kaufmann) haben letztlich auf breiter Front verloren.
Das Ansehen vom Handwerkern hat durch vorgenannte Unzulänglichkeiten stark gelitten. Dieses wirkt sich bereits negativ auf die Ausbildungssituation aus.
Erschwerend kommt hinzu, dass in einigen Bundesländern die Schulbildung in Richtung Akademiker als das einzig erstrebenswerte forciert wird.
Handwerk und Mittelstand scheinen auf dem Abstellgleis.
In den Augen der Agentur für Arbeit scheint besonders das Friseurhandwerk für schwer Vermittelbare geeignet zu sein. Das hier ein Wandel des Berufsbildes stattgefunden hat, scheint dort noch nicht angekommen zu sein.
Auch in den Augen vieler Endverbraucher hat das Handwerk an Wert verloren.
Arbeit mit Kompetenz, Liebe und Sorgfalt wird immer weniger gewertschätzt. Kunden schließen vom (niedrigen) Preis auch auf die (vermeintlich nicht vorhandene) Fachkompetenz.
Es ist beschämend wenn Menschen behaupten für unter 20,- € Stundenlohn erst garnicht aufstehen zu wollen, dann aber um den Preis des 10,- € Haarschnitts feilschen.
Mit welcher Begründung mutet man vielen Fachkräften (in verschiedenen Branchen) einen Lohn zu, der deutlich unter dem einer Putzfrau angesiedelt ist?
Arbeitszeit ist investierte Lebenszeit, unser höchstes Gut soll nicht mehr wert sein als ein Mindestlohn???
Wo bleibt der Respekt vor der Leistung des Gegenüber???
- Sorgen Sie dafür, das Handwerk und Mittelstand wieder den Respekt und Stellenwert bekommen, der ihnen als größter Arbeitgeber des Landes zusteht.
- Bekennen Sie sich zu den Werten ehrbarer Kaufleute und Handwerker!
- Vermitteln Sie diese Werte und treffen Sie Maßnahmen dahingehend, dass unsere Menschen wieder zwischen fair und unfair unterscheiden lernen.
- Bedenken Sie bei der Schulpolitik das unser Land auch Arbeiter und Handwerker benötigt.