Die EVA Betriebsvergleiche der Wella AG gelten seit Jahren als das Trendbarometer im Deutschen Friseurhandwerk. Hier die wichtigsten Zahlen aus der aktuellen EVA Präsentation 2008
GEWINN & Entwicklung
Der Gewinnanteil eines Durchschnittssalons vor Steuern kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 12 ,0 Prozent auf 21,3 Prozent vom Umsatz. Die Farbbehandlung waren auch im Jahr 2007 die am stärksten nachgefragte Zusatzdienstleistung im Salon.
„Ein echtes Wachstum konnte nicht realisiert werden, da die Preissteigerungsrate von durchschnittlich 3,3 Prozent etwas höher als das nominale Umsatzplus von 1,2 Prozent aller EVA-Salons war. So ergab sich ein reales Umsatzminus von 2,1 Prozent", so Peter Lehmann, Leiter des Wella Management Service Friseur. „Über die Arbeit am Stuhl im Unternehmen darf die Arbeit am Unternehmen selbst nicht vernachlässigt werden. Eben nur ein gut funktionierendes Controlling ermöglicht dem Unternehmer, Ziele zu formulieren, Betriebsabläufe zu steuern und zu planen.
Im Jahr 2007 erwirtschaftete der durchschnittliche EVA-Salon einen Netto-Umsatz von 159.336 Euro. Dabei wurden statistisch 3,2 Vollkräfte im Damensalon und 0,9 Vollzeitkräfte im Herrensalon beschäftigt. Der Gesamtumsatz ist um 1,2 Prozent zum Vorjahr gestiegen.
KOSTEN ENTWICKLUNG
Für das eingesetzte Personal wurde 1,0 Prozent mehr Geld ausgegeben, während beim Material und den Gemeinkosten teils kräftig gespart wurde (-2,7 bzw. -4,3 Prozent). Insgesamt wurden 5,1 Prozent an passiven Gemeinkosten eingespart. Auch die Ausgaben für aktive Gemeinkosten sind ebenfalls um 1,9 Prozent reduziert worden. Es besteht zwar weiterhin eine Investitionszurückhaltung (Abschreibungen -7,7 Prozent), im Bereich Werbung und Weiterbildung jedoch wurde auffällig stark investiert (+6,5 Prozent).
PERSONALKOSTEN
Im Bereich der Personalkosten wurde überall mehr investiert, mit Ausnahme der Salons der kleinsten bzw. größten Umsatzklasse. Hier wurde 2,8 bzw. 1,3 Prozent weniger in Personal investiert. Mit 4,1 rechnerischen Vollkräften arbeiten 0,2 Menschen weniger im Salon als im Vorjahr, die Pro-Kopf betrachtet einen um 0,3 Prozent höheren Umsatz erwirtschaften konnten.
WACHSTUM
Die höchsten Gewinnsteigerungen weisen Salons in der größten Umsatzklasse auf. Trotz angespannter wirtschaftlicher Gesamtsituation steigerten sie ihren Gewinnanteil am Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozentpunkte auf 16,0 Prozent. Mit 8,7 Prozent weist die gleiche Klasse den höchsten Verkaufsanteil auf.
DAMENSALON
Im durchschnittlichen Quartal 2007 nahm im Vergleich zu 2006 die Anzahl der Besuche im Damensalon um kräftige 8,4 Prozent ab. Der Umsatz pro Kundin war aber mit 35,49 Euro spürbar höher als 2006 (+8,3 Prozent). Die Kundinnen entschlossen sich zu 2,14 Dienstleistungen pro Besuch, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Veränderung um +3,9 Prozent.
Erneut hohe Zuwachsraten erzielten Farbbehandlungen mit einem Plus von 6,9 Prozent. Friseure verdienten im letzten Jahr 4,4 Prozent mehr an Strähnen. Der oxidative Farbanteil/Blondierung nahm weiter um 9,8 Prozent zu und der Anteil an Tönungen/Pflanzenhaarfarben um 6,4 Prozent.
HERRENSALON
Im Herrensalon ist 2007 die Besucherzahl durchschnittlich um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Der Umsatz pro Kunde erhöhte sich aber um 5,4 Prozent auf 15,54 Euro. Bei den Herrenhaarschnitten wurde die Dienstleistung Waschen/Schneiden/Föhnen um 2,9 Prozent weniger nachgefragt, der Trockenhaarschnitt aber um 0,9 Prozent häufiger.
VERKAUF
Durchschnittlich wurden um 10,1 Prozent mehr Heimpflege-Produkte verkauft als im Jahr zuvor. In 2007 entwickelten sich die Verkaufsumsätze pro Kundin/Kunde analog der ansteigenden Umsatzgrößenklassen. Während die beiden kleinsten Klassen bis 85.000 Euro und 85.000 bis 125.000 Euro Nettoumsatz mit je 1,46 (-7,0 Prozent) bzw. 1,84 (-3,7 Prozent) weniger friseurexklusive Produkte an die Frau/den Mann bringen konnten, wurden in der mittleren Klasse mit 0,9 Prozent (2,20 Euro) ein leichtes Plus erzielt.
Deutlicher wurde dies in der Klasse 175.00 bis 250.000 Euro mit + 1,8 Prozent bei einem Umsatz von 2,88 Euro pro Person umgesetzt und am besten ist dies den Friseuren in der größten Klasse mit einem deutlichen Plus von 25,8 Prozent (3,12 Euro) gelungen.