Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 11.12.2024

Aus Frust wird Lust

Über den Umgang mit "corona geschädigten" Kunden....


Ihr Unternehmen kommt trotz Test- und Maskenpflicht problemlos durch den Salonalltag? Kompliment, das spricht für Sie – dürfte aber eher die Ausnahme sein. Von vielen Kollegen/innen hören und  erfahren wir, dass sie aufgrund der unterschiedlichen Kompetenzen und Zuständigkeiten, mit dem Wirrwarr der jetzigen Gesetzgebung nur noch schwer klarkommen. Selbst Ämter und Behörden übertreffen sich in falschen und widersprüchlichen Interpretationen der Gesetzestexte.

Mit Veränderung jeglicher Art tun sich die Menschen ohnehin schwer. 
Das gilt auch für unsere Kunden, die ebenfalls mit diesen Situationen überfordert sind, von Neuigkeiten überrollt werden und beim Friseur oder im Supermarkt mit Unmut reagieren, wenn neue Regeln zu befolgen sind. So entstehen schnell problematische Situationen, die einen besonderen Umgang mit unserem Gegenüber erfordern. 

Wir müssen uns klarmachen: 
Viele Mitbürger leben seit Jahren in der Komfortzone, Umdenken und Veränderungen waren kaum nötig. 

Aktuell sind alle Menschen das Thema Corona einfach leid.
Wenn Ämter schon mit dem Gesetzeswirrwar überfordert sind, dann wohl auch die Kunden. 
Viele schalten weg, nehmen Neuigkeiten nicht mehr wahr und erfahren dann an der Salontür, das für den Friseurbesuch ein negativer Test notwendig ist.

In dieser, für uns alle nicht leichten Zeit, gilt der Friseurbesuch noch als wohltuendes Ritual, als eine der wenigen Wohlfühloasen, die sich noch bieten. Und dann steht die Kundin voller Vorfreude vor uns und erfährt: Einlass nur mit Test! 
Es wird ihr in diesem Moment etwas genommen, was sie schon vor Augen hatte, worauf sie sich freute.  In solchen Momenten reagieren die meisten Menschen emotional. Das schlimmste, was wir tun können wäre, genauso emotional zu antworten. Als erstes muss uns klar sein, dass der Unmut der Kunden gegen die Situation, aber nicht gegen unsere Person gerichtet ist. Durchatmen! 

Nein, wir müssen nicht alles hinnehmen und tolerieren, sollten aber trotzdem Verständnis zeigen. 

Besonders Menschen, die bereits geimpft sind, empfinden den vorgeschrieben Test als ungerecht und Willkür, zumal diese Regelungen nicht einheitlich gehandhabt werden. Ausnahmen werden gefordert, denen wir wegen Androhung hoher Strafen, nicht nachkommen können und wollen. 

Das müssen wir in solchen Situationen unmissverständlich klar machen. Zuwiderhandlungen stehen unter Strafe, auch für Kunden!  Die Disziplin, mit welcher Sie bisher die Vorschriften eingehalten haben, kann Ihnen hierbei hilfreich sein. 

Zeigen Sie Verständnis für die Enttäuschung der Kundin.

Das diese Situation alle Mitbürger und nicht Ihre Kundin persönlich betrifft.
Verweisen Sie darauf, dass unsere Handlungsweisen von Land/Bund gesetzlich vorgegeben sind. 
Dass es auch für uns eine schwierige und existenzbedrohende Situation ist. 

Wichtig in dieser Zeit sind Klarheit und gute Kommunikation hinsichtlich der gesetzlichen Erfordernisse, im Team und ganz besonders nach außen. Dieses kann auf verschiedenste Arten praktiziert werden, Anrufe, Homepage, Newsletter oder auch Plakate im Schaufenster. 

So bleiben Sie Unternehmer und unternehmen etwas: Sie nehmen damit Ihre Kunden an die Hand, helfen ihnen die derzeitige Hemmschwelle leichter zu überwinden und machen Lust auf den Friseurbesuch. 

 

  

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