diesen dem Publikum zu präsentieren. Ein Meilenstein über den ich mich sehr gefreut habe, war doch der Weg nicht immer einfach bis hierhin. Als ich vor gut zehn Jahren diesen Gedanken an die damalige Zeitung des Zentralverbands weitergab, erntete ich Gelächter und Unverständnis . Bei der Gründung im Jahr 2009 hatte ich den Zentralverband eingeladen, den Gedanken mit zu tragen. Man wolle erst einmal sehen, ob so etwas überhaupt Erfolg haben könnte, war die Antwort. Jetzt, mehr als zehn Jahre später, hat der Markt sich dramatisch verändert und die Notwendigkeit nach Veränderungen ist unbestritten
Mein Dank gilt an dieser Stelle der TOP HAIR international, insbesondere Chefredakteurin Frau Dr. Rebecca Kandler, die sich damals spontan dazu entschlossen hatte, diese Initiative als Kooperationspartner zu unterstützen.
Selbst aus der Verbandsebene kommen manchmal spöttische Anmerkungen. Dazu kann ich ganz einfach sagen: nein! Ich bin weder selbsternannter Papst, noch Retter der Branche! Mein Bestreben ist es, das was die Sozialverbände in den europäischen Ländern (und damit auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks ) im Kodex „für das Friseurhandwerks in Europa“ festgelegt und unterschrieben haben, in die Branche zu tragen. Dieser Kodex macht Sinn!
Während in Italien dieser Codex Anlage eines jeden Lehr- und Arbeitsvertrages ist, wird er hier in Deutschland eher boykottiert und unter den Tisch gekehrt. Der Kodex für das Friseurhandwerk in Europa ist eine Weiterführung des WIN Prinzips und beruht auf Wirtschaftsethik der Havard Universität. Das Win Prinzip besagt, das Unternehmen, wollen Sie nachhaltig und langfristig Erfolg haben, die Interessen aller am Geschäft Beteiligten, ausreichend berücksichtigen müssen,so das jeder einen Nutzen davon hat.
Die Beteiligten sind nun einmal die Kunden, die Mitarbeiter und das Unternehmen! Der unter Mitwirkung der EU entstandene Kodex für das Friseurhandwerk, spezifiziert genau dieses .
Im Rahmen dieses Konsenz möchte ich ganz einfach meine Jahrzehnte der Berufserfahrung und mein Fachwissen eingliedern, um Wege zum Konsens auf zu zeigen . Meiner Meinung nach müssen wir viele Dinge unseres, einst ehrenwerten Handwerks, mit in die Zukunft nehmen , um eine neues gutes Image im Markt generieren zu können.
Ich führe gerne den vor Jahren erfolgten Versuch „zahle was du willst“ als Beispiel an. Hier wurden verschiedene Dienstleistungen an den Mann ,die Frau gebracht, und die Kunden konnten das Entgelt hierfür nach ihrem Gefühl ausrichten.
Während dieses bei gastronomisch orientierten Betrieben recht erfolgreich gelang ,war es für Friseure ein Desaster! Die Ursache ist im Grunde ganz einfach: Verbraucher wissen was Lebensmittel im Einkauf kosten und welche Arbeit und welcher Zeitaufwand zur Zubereitung dahinter steckt - entsprechend erfuhr diese Arbeit eine gute Wertschätzung.
Anders bei Dienstleistungen aus dem Friseurhandwerk:
Kunden wissen nichts über die Kosten oder Einnahmesituation im Friseurhandwerk! Mitarbeiter übrigens auch nicht: wir hatten uns am ersten Messetag auf den Weg gemacht, um junge Mitarbeiter zu befragen. was kostet bei Euch im Salon ein Haarschnitt mit Frisur und was davon bleibt als Gewinn übrig?
Das gipfelte in Aussagen wie Preis 32.- € Gewinn 27.- €. Eine einzige Antwort war zutreffend. Wir erzählen in vielen Seminaren und Beiträgen darüber, wie Mitarbeiter sparen oder mehr leisten sollen und wundern uns, warum es vielfach nicht funktioniert. Bei solchen Vorstellungen der Gewinne, sprich Lohn vom Chef! wird ein junger Mensch einfach nur die Ansicht haben: „lieber Chef, verdient du dir weiter deine goldene Nase, aber lass mich in Ruhe!“
Woher sollen die Mitarbeiter ihr Wissen nehmen, wenn nicht vom Unternehmer selber? Transparenz über Unternehmenszahlen ist einer Vielzahl von Friseuren aber nicht nur ein Fremdwort sondern der wahre Graus! Es gibt Salons, da dürfen Mitarbeiter nicht einmal in die Nähe der Kasse kommen, wenn Kunden bezahlen. Warum das so ist, kann sich jeder denken….
Ob das für ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Chef und Mitarbeitern förderlich ist, darüber sollte man nachdenken.
Der Unternehmer ist für die Transparenz von Zahlen verantwortlich, so will es übrigens auch der Kodex! Er fordert viel: beispielsweise auch das lebenslange Lernen ….
Wir haben gravierende Probleme im Markt!
Wir brauchen eine hoch qualifizierte Ausbildung, die den Ansprüchen und Wünschen der heutigen Kunden gerecht wird
- Eine bessere Kommunikation zu Verbänden und Industrie hinsichtlich einer konstruktiven Zusammenarbeit
- Ein besseres Image und Verbraucheraufklärung
- Wir brauchen ethische Werte, aber auch Kontrollen, die ein faires System gleichberechtigter und gleichbehandelter Unternehmen garantieren.
Hierzu zeigt der Kodex für das Friseurhandwerk in Europa Wege auf. Ich kann sie nur dringendst auffordern aktiv zu werden!!! Reden Sie mit Ihren Kunden, mit ihren Mitarbeitern, den Industrievertretern und den Verbänden!!!
Sagen und zeigen Sie das Sie anders sind.
Sie erbringen tagtäglich eine handwerklich hochwertige Dienstleistung, eine professionelle Beratertätigkeit in Sachen Schönheit Typoptimierung, gepaart mit viel Einfühlungsvermögen und sozialem Verständnis für die Menschen. Sie arbeiten zum Wohle der Menschen und nicht um Abzuzocken.
Sie sind gute und ehrbarer Handwerker und keine billig Haarabschneider – Sie haben Besseres verdient als das, was in den letzten Jahren im Friseurmarkt statt fand.
Kämpfen Sie dafür !!!
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