Mein Name ist Nina Philipeit und ich bin Jungberaterin bei Schaefer & Partner Consulting. Ich bin zwar erst seit dem 16. Juni 2017 im Unternehmen, aber lange genug um sagen können, dass die Friseurbranche unglaublich spannend und vielfältig ist. Als eine meiner ersten Aufgaben sollte ich innovative Möglichkeiten zur Mitarbeitergewinnung für die Friseurbranche zusammenstellen. Eine banale Aufgabe, wenn man sie theoretisch betrachtet. Doch je mehr ich darüber nachdachte wurde mir klar, dass die Aufgabe nicht durch eine Auflistung von 30 innovativen und kreativen Vorschlägen zur Mitarbeitergewinnung erfüllt wäre. Im Mittelpunkt steht ein erfolgreiches Employier Branding. Ohne dieses gewinnen Sie zwar qualifizierte Friseure, aber deren lange Bindung an Ihr Unternehmen ist eher unwahrscheinlich. Sie müssen als Arbeitgeber eine Marke darstellen – aber wie?
Zwischen Unternehmen und Mitarbeiter soll eine langfristige Bindung aufgebaut werden. Hierfür ist Voraussetzung, dass sich die Mitarbeiter und auch die potentiellen Bewerber mit Ihrem Salon identifizieren können – nicht nur optisch! Vielmehr geht es beim Employier Branding um emotionale Faktoren wie Ihre Unternehmenskultur, Ihre Vision, die Salonatmosphäre oder die Mitbestimmungs- und Entfaltungsmöglichkeiten Ihrer Mitarbeiter. Die Vision ist im Idealfall mit Ihrer Unternehmenskultur verknüpft und sollte nicht nur von Ihnen als Saloninhaber, sondern auch von Ihren Mitarbeitern verstanden und verfolgt werden. Hierzu müssen Sie ihr langfristiges Ziel nicht nur an Ihre Mitarbeiter publizieren, sondern auch mit ihnen gemeinsam diskutieren. Nur dann sind auch Ihre Mitarbeiter motiviert, das Ziel zu erreichen.
Die Friseurbranche hat an dieser Stelle den entscheidenden Vorteil, welchen, übertrieben gesagt, beispielsweise die IT-Branche nicht hat: Friseure sind sehr harmoniebedürftig und lieben Menschen. Wussten Sie, dass laut einer Studie aus 2015 nicht das Gehalt für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Motivationsgrund bei der Arbeit an erster Stelle steht, sondern erst an dritter Stelle? Viel wichtiger ist ein gutes Verhältnis zu Kollegen sowie eine spannende Tätigkeit. Hier können Sie nun anknüpfen und mittels Teamveranstaltungen, gemeinsamen Seminaren, Mitarbeitergesprächen, Arbeitszeitgestaltungsmaßnahmen oder Verantwortungsübertragung eine Arbeitgebermarke aufbauen. Sie können interne Mitarbeiterbefragungen hierzu durchführen, welche Aktivitäten und Maßnahmen Ihren Mitarbeitern am wichtigsten sind. Diese müssen spüren, dass ihr Wohl ihrem Arbeitgeber am Herzen liegt, denn dann sind Mitarbeiter auch oftmals bereit, „über ihre Grenzen hinaus“ zu gehen.
Realisierbar ist dies dann zum Beispiel in abendlichen Veranstaltungen wie Beratungsparties, die Sie für Ihre Stammkunden organisieren. Auf jeden Fall sollten Aktionen wie diese auf Facebook und Instagram geteilt werden, denn hierdurch heben Sie sich von der Masse ab und erlangen ein Alleinstellungsmerkmal in Ihrem Umkreis. Diese Maßnahmen werden sowohl innerhalb des Teams ihre Wirkung zeigen, als sich auch nach außen tragen. Das „Geben und Nehmen“ zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber beschränkt sich heute nicht mehr nur auf Arbeitsleistung und Lohn, sondern es muss weit mehr für die Arbeitnehmer getan werden, um sie zu binden. Geringere Fluktuation ist die Folge hieraus. Das heißt Sie sparen sich Zeit in der Personalsuche und können diese Zeit für andere Aufgaben investieren.