Hier wurden oft Perücken getragen, nicht nur zu festlichen Anlässen. Frauen hielten ihre Haare zwar lang, kämmten sie aber nach hinten oder oben.
Männer trugen ihre Haare kurz.
Um 1650 wurde bei Frauen der Quer- oder Rundscheitel modern, zudem wurde die Stirn mit Locken oder einem Pony verdeckt.
Bei den Männern waren nun Lockenköpfe und Spitzbärte im Trend.
Frauen banden sich ihre Haare aus der Stirn und straff über die Ohren nach hinten. Dort wurden sie, zusammen mit dem Nackenhaar ,zu einem Chignon (Banane) gebunden. Es wurden Flechten erzeugt, welche mit Netzten gestützt und mit Federn und Perlen verziert wurden.
Später waren Garcettes modern, bei denen ein stark gekräuseltes Seitenhaar und ein kurzer glatter Pony für ein breiteres Gesicht sorgen.
In dem anderen Zeitraum des 17.ten Jahrhunderts sind Korkenzieher- und Ringellocken beliebt. Es wird die Papillotier-Technik erfunden.
Anfang des 18.ten Jahrhundert wird die dominante Etikette abgelöst. Nun wird das Haar aus der Stirn gebürstet und locker zu einem Chignong gebunden.
In der Mitte des 18.ten Jahrhunderts wurden durch Brennstab, Puder und Pomade, dann Lockenfrisuren populär.
Die Männer tragen prunkvolle Perücken mit Zopf, Lockenrolle und Beutel, es kommt zu einer Perücken-Manie. Es gab immer mehr Friseure, jedoch wurden im Adel lieber Coiffeure aus Frankreich genommen, da diese einen besseren Ruf hatten. Für die Pflege der Perücken benötigte man große Mengen an Haarpuder.In England gab es deswegen sogar circa 1770 eine Steuer für Haarpuder. Durch das Tragen der Perücken kam es in dieser Zeit oft zu Parasitenbefall, wie Beispielsweise Flöhe.
Im anderen Teil des 18.ten Jahrhunderts beherrschten Hochsteckfrisuren das Bild, welche mit Hilfe von Unterkissen gestaltet wurden.
Spätbarock – Rokoko:
Dies ist eine Entwicklung aus der Zeit des Barocks von 1735 – 1770/1790. Populär hierfür stehen besonders die toupierten Turmfrisuren, jedoch ist es fraglich, ob sie als eigene Kunstform zählen darf, da sie aus dem normalen Barock entstanden ist.