Natürlich werden Sie beim Lesen dieser Überschrift erstaunt die Stirn runzeln, aber so abwegig ist das nicht. Es ist spannend zu sehen, was sich derzeit in der globalen Wirtschaft entwickelt. Sie kennen das Unternehmen MARS? Richtig, durch Schokoriegel bekannt, vertreibt Süßigkeiten, vorher Tierfutter und gehört zu NESTLE. In den letzten Jahren wurden rund 200 Tierarztpraxen und Kliniken von Investoren aufgekauft. Für geschätzte zwei Milliarden €uro gehen alle diese Standorte jetzt an Mars. Ähnliches spielt sich im Bereich der Zahnmedizin ab oder auch in der Gastronomie ab.
Dort ist es u.a. die Apeiron Restaurant & Retail Management GmbH, die gleich ein ganzes Portfolio gastronomischer Konzepte in den Markt bringt. L’Osteria, The Ash, Greenkarma oder Starnberger Alm, 37 Standorte, fast 2.000 Mitarbeiter und täglich 10.000 begeisterte Gäste.
Diese Restaurants treffen den Publikumsgeschmack auf den Punkt, bieten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis sowie vorbildlichen Service. Erstaunlich: diese Publikumsmagneten wurden nicht von Köchen oder Wirten erschaffen, sondern von Finanzinvestoren mit einer jungen Mannschaft von Werbefachleuten, Designern und Gastrofachleuten.
Viele Konzepte und auch Produkte entstehen heutzutage ähnlich!
Zuerst die Frage: was wollen wir verdienen, demnach werden die Kosten ausgerichtet, der Verbrauchergeschmack erfragt und dann werden Zutaten, Design und Name festgelegt.
Wenn Sie wissen, dass der HENKEL Konzern auf seinem, mit Millionenaufwand entwickelten, digitalen Salon sitzen bleibt und jetzt die Haarkosmetiksparte der Marke Shiseido erwirbt, dann sollten Sie nachdenken. Bereits 2014 übernahm Henkel die drei US-Unternehmen Sexy Hair, Alterna und Kenra. In dem gerade neu entstehenden Unternehmensbereich Consumer Brands sollen alle Konsumentenmarken unter einem gemeinsamen Dach zusammengeführt werden, teilt das Unternehmen mit. Es ist eine Frage der Zeit, bis Friseursalons als Abkömmlinge von HENKEL, Amazon oder anderen die jetzigen Friseure im mittleren Preissegment ins AUS katapultieren.
Die Frage nach der Meisterpflicht oder der geschützten Berufsbezeichnung wird sich bereits in wenigen Jahren erledigt haben. Die jetzigen Ausbildungszahlen verweisen auf das was da notwendigerweise kommen wird: Öffnung des Marktes für An und Ungelernte - auch ohne Meisterpflicht.
Das wird der Startschuss für ganz neue Anbieter und Konzepte werden.
Das ist (so glaube ich) kein Horrorszenario, sondern eine längst fällige Marktbereinigung und Erneuerung. Für den Einzelnen durchaus auch mit Chancen!
Immer wird es Verbraucher geben, die trotz eines immensen Angebotes, weiter ihren Lieblings-Italiener aufsuchen. Es gibt den Lieblings-Schneider, Eismann oder Designer. Solche Firmen haben aber eines gemeinsam: sie sind eine Marke! Sie stehen für eine Firmenphilosophie, die von allen Beteiligten gelebt und nach außen getragen wird.
Der einzig gangbare Weg in eine erfolgreiche Zukunft führt meiner Meinung nach, über höhere Qualität mit entsprechenden Preisen und begeisterten Mitarbeitern, die Ihr aktiv Konzept leben.
Wenn Sie es noch nicht getan haben: setzen Sie sich mit Ihren Mitarbeitern zusammen, schaffen Sie Vertrauen und neue Ziele, vielleicht sogar ein Teamkonzept. Salonstandards helfen dieses verbindlich werden zu lassen.
Eines der wichtigsten Ziele sollte dabei die Nachhaltigkeit im Salon sein! Und zwar so, wie es in den fast 200 Salons der Wertegemeinschaft „Der faire Salon“ praktiziert wird. Das ist nicht nur Vegan, Bio oder Öko – wir arbeiten mit und am Menschen. Unsere Nachhaltigkeit ist die liebevolle Arbeit und der sorgsame Umgang mit den Menschen – egal ob Kunden oder Mitarbeiter.
So werden Sie für viele Menschen der Lieblingsfriseur. Nutzen Sie dazu die Tools der Wertegemeinschaft oder die Partnerschaft mit Schaefer & Partner.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Rene Krombholz