Seit dem 13. November 2025 gilt ein neues Gesetz zur Bekämpfung von Schwarzarbeit, das Friseursalons, Barbershops sowie Kosmetik- und Nagelstudios besonders in den Fokus nimmt. Beschäftigte müssen nun während der Arbeit ihren Ausweis mitführen, damit die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) bei Kontrollen die Identität zweifelsfrei feststellen kann. Auch die Sofortmeldepflicht bei Arbeitsaufnahme ist verpflichtend – Verstöße können empfindliche Bußgelder und strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Auch die Sofortmeldepflicht bei Arbeitsaufnahme ist verpflichtend – Beschäftigte müssen vor Beginn ihrer Tätigkeit bei der Sozialversicherung gemeldet werden. Verstöße können nicht nur finanzielle Strafen nach sich ziehen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen, wenn der Verdacht auf organisierte Schwarzarbeit besteht.
Die aktuelle Entwicklung ist das Ergebnis jahrelanger Vorarbeit von Innungen und Verbänden, die immer wieder auf die Missstände hingewiesen haben. Lange Zeit hatte der Staat kaum kontrolliert, die Situation war völlig ausgeufert. Nun wird endlich gehandelt. Dabei ist wichtig: Innungen selbst dürfen keine Prüfungen durchführen, die Verantwortung liegt allein beim Staat.
Der faire Salon und das Fachportal friseur-news.de haben diesen Kampf über Jahre begleitet und dokumentiert. Sie machten deutlich, wie sehr Schwarzarbeit die Branche belastet und wie dringend klare Regeln und konsequente Kontrollen notwendig sind. Dass nun ein Gesetz greift, ist auch ein Erfolg dieses beharrlichen Einsatzes für Fairness und Transparenz.
Für die Unternehmen bedeutet das neue Gesetz eine klare Aufforderung, Verantwortung zu übernehmen. Viele Chefs nehmen die neuen Pflichten bislang nicht ernst und versäumen es, ihre Mitarbeiter zu informieren. Doch wer gegen die Ausweis- oder Meldepflicht verstößt, riskiert nicht nur Sanktionen, sondern auch den Verlust von Vertrauen und Reputation. Für die Mitarbeiter wiederum bringt das Gesetz mehr Sicherheit und Transparenz – auch wenn viele zunächst ahnungslos sind.
Damit zeigt sich: Der jahrelange Einsatz von Innungen, Verbänden und engagierten Plattformen wie Der faire Salon und friseur-news.de trägt Früchte. Die Branche erhält endlich die Unterstützung, die sie braucht, um Schwarzarbeit einzudämmen und faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen.
Folgen von Schwarzarbeit und Schwarzgeld für Mitarbeiter
Kein sozialer Schutz: Wer „schwarz“ arbeitet, ist nicht offiziell angemeldet. Dadurch fehlen Rentenansprüche, Arbeitslosenversicherung und Krankengeld. Im Krankheitsfall oder Alter stehen Mitarbeiter ohne Absicherung da.
Rechtliche Risiken: Schwarzarbeit ist eine Ordnungswidrigkeit bzw. Straftat. Mitarbeiter können selbst belangt werden, wenn sie wissentlich ohne Anmeldung arbeiten. Geldstrafen oder sogar strafrechtliche Konsequenzen sind möglich.
Unsichere Arbeitsbedingungen: Ohne offiziellen Arbeitsvertrag gibt es keinen Anspruch auf Mindestlohn, Urlaub, Kündigungsschutz oder geregelte Arbeitszeiten. Arbeitgeber können Bedingungen diktieren, ohne dass Mitarbeiter sich rechtlich wehren können.
Gefahr bei Unfällen: Passiert ein Arbeitsunfall, greift keine gesetzliche Unfallversicherung. Mitarbeiter bleiben auf den Kosten sitzen und riskieren persönliche Haftung.
Schwarzgeld-Problematik: Wer Lohn „unter der Hand“ erhält, muss ihn nicht selten verstecken. Das kann zu Problemen mit dem Finanzamt führen, wenn Zahlungen auffallen. Zudem wird das Vertrauen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer belastet.
Das neue Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch Gesetze allein reichen nicht: Es braucht das Bewusstsein, dass Fairness und Solidarität die Grundlage unseres Berufs sind. Nur wenn wir gemeinsam handeln, schaffen wir ein Umfeld, in dem Vertrauen wächst und das Friseurhandwerk seine gesellschaftliche Bedeutung behält.
Der faire Salon steht für diese Werte – und ruft alle dazu auf, sie im Alltag zu leben