Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 24.04.2024

Die Brautfrisur...

gestern heute, morgen......


Meisterstück beim großen Befähigungsnachweis, zusammen mit dem Brautkleid ein Hochzeitshighlight. Auch heute noch? Die Regel ist es nicht mehr. Immer öfter werden Tausende von Euros für ein Brautkleid ausgegeben und dafür am Friseur gespart.

Wohl auch, weil diese aufwändige Arbeit von der Mehrzahl der Friseure gar nicht mehr angeboten wird. In sozialen Netzwerken taucht immer wieder die Frage auf: „Welcher Friseur macht noch Brautfrisuren?“ Der Bedarf ist also da!

In unserem Salon in Düsseldorf bieten wir diese Leistungen noch an. In der Regel ist es aber so, dass neue Mitarbeiter erst einmal geschult werden müssen. „Das habe ich noch nie gemacht“, hört man auch nach vielen Jahren Berufspraxis. Wobei mir das vollkommen unverständlich ist: solche Leistungen sind Bringschuld des Mitarbeiters und eigentlich zu können.
Es bleibt bei dem „eigentlich“ - die Realität sieht leider anders aus.

Warum ich darüber schreibe?
Ganz einfach, weil sich hier das Wechselspiel mancher Veränderung sehr deutlich zeigt.

Wir leben in einer discount- und preisorientierten Gesellschaft. Dabei ist auch bei Aldi und Co. nicht immer alles so günstig, wie man glaubt. Aber die Suggestion der Werbung macht blind und verleitet. Das Unternehmen, welches uns die „Geiz ist geil Mentalität“ beschert hat, ist nachweislich mit vielen Produkten deutlich teurer als normale Mitbewerber ein paar Straßen weiter. Was lernen wir daraus?

Man muss über seine Leistungen reden und diese auch anbieten!
Dieses große Versäumnis hat in den letzten Jahren zu einem gewissen Niedergang der Friseurbranche geführt. Auf der Suche nach Gründe für mangelhafte Umsätze findet man schnell die vermeintlich Schuldigen, Kunden die kein Geld ausgeben wollen. Das ist einfacher als sich mit der eigenen kaufmännischen Unfähigkeit zu befassen.

Und schon werden Entschlüsse gefasst: dafür haben die Kunden doch sowieso kein Geld übrig….! Angebote, so wie auch die Brautfrisur werden gestrichen. Noch schlimmer: auch an der Weiterbildung und Werbung.
Alles hat Konsequenzen – auch das, was wir unterlassen!
Wir nehmen uns / unsere Angebote / unser Engagement zurück und produzieren dadurch Freiraum.
Das passiert im Beruf, im Leben, im Alltag.

Wir verzichten auf Christentum und wundern uns über den zunehmenden Islam.
Wir nehmen uns weniger Zeit für unsere Kinder, aber bemängeln schlechte Erziehung.
Wir bevorzugen den Discounter und jammern über das schwindende Angebot im Einzelhandel.
Wir streichen Angebote und wundern uns über Unwissenheit beim Endverbraucher.

So verzeichnen wir Kundinnen, die per Telefon einen Termin am nächsten Tag um 9:00 Uhr wünschen, für eine Hochzeitsfrisur und gleich betonen: „die Trauung ist aber um 10:30 Uhr“
Dazu gehört die Vorstellung so etwas in etwa einer halben Stunde realisieren zu können, natürlich zum entsprechend niedrigen Preis.

Wer sich in dem derzeitigen Verdrängungswettbewerb in der Friseurbranche befindet, für den ist es überlebenswichtig, sich von der Masse der Mitbewerber abzuheben. Frisuren und Haarfarben allein sind NICHT das richtige Mittel dazu, das verkennen viele.

Stellen Sie Ihre Werte in den Vordergrund, die Qualität Ihrer Arbeit, Fairness, ehrliche Beratung. Das sind Werte, die für Menschen verlässlich sind, gerade heute in dieser schnelllebigen und konsumorientierten Zeit. Der Gegenpol von Billig sind nun einmal Werte und wertorientierte Leistungen. Diese Werte schaffen Verlässlichkeit - und diese schafft Vertrauen.

Zurück zum ehrbaren Handwerk.
Das ist die Devise unserer Wertegemeinschaft „Der faire Salon“
Wir sind Mitglied in der wiederauflebenden Gemeinschaft der HANSE. Hier wurde der Begriff des ehrbaren Kaufmanns geprägt und gelebt. Der werteorientierte Handel verhalf dem Mittelalter zur Blüte und macht die legendäre HANSE bis heute unsterblich. Mehr noch: hier entwickeln sich heute Gedanken und Handlungsweisen – konträr dem menschenverachtenden, rein konsum-, und börsenorientierten Handeln der Finanzwelt und Großkonzerne.

In den vergangenen Jahren haben wir viel an Werten verloren, Einbußen erlitten. Auch weil wir Anderen die lauter, schreiender und Billiger sind, zu viel Freiraum überlassen haben. Das sollten wir ändern, denn die Felder von Fairness, Ehrlichkeit, Vertrauen, Vertrauen und Miteinander sind schwach entwickelt – aber es gibt immer mehr Menschen die hiernach suchen!

www.der-faire-salon.de

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