Als digitale Zeitschrift anerkannt: Deutsche Bibliothek Berlin - Frankfurt - München - ISSN: 2190-9873 Letzte Aktualisierung: 18.04.2024

Bedenklich....

SO wird es eng mit gutem Nachwuchs....


Mangel:
Der Friseurberuf ist für Schulabgänger immer seltener eine interessante Perspektive. Es mangelt an qualifizierten Auszubildenden, was einerseits am falschen Image des Berufsbildes liegt und andererseits mit der demografischen Entwicklung zu tun hat.

Im Jahr 2010 konnten insgesamt noch 34.742 Auszubildende im Friseurhandwerk verzeichnet werden, 2011 hingegen waren es bereits nur noch 30.468 – ein deutliches Minus. Im Gegenzug stieg allerdings die Zahl der Ausbildungsstellen mit 10.998 auf ein Rekordniveau.

Geringe Wertschätzung

Das negative Image des Berufes führt zu weiteren Problemen: Bei einer repräsentativen Umfrage des Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB 2010/11) gaben 79,2 Prozent an, dass ihnen das Erlernen des Friseurberufes ein negatives Image bei ihren Freunden und Bekannten gibt.
Damit liegt der Friseurberuf in der Beliebtheitsskala auf dem drittletzten Platz.

Hohe Abbruchquote

Erschreckend ist: 39,5 Prozent aller Ausbildungsverträge im Jahr 2010 wurden wieder aufgelöst. Gründe hierfür sind: falsche Salonwahl, falsche Vorstellung darüber was eine Friseurin können und leisten muss. In Sachen Ausbildungsqualität bei den Auszubildenden selber, landete das Friseurhandwerk bei Umfragen des DGB in der Zufriedenheitsskala auf Platz 19 von 25 wählbaren Berufen.

Unsere eigenen Recherchen in Zusammenarbeit mit Berufsschulen zeigen ein bedenkliches Bild.
So bekamen wir im Dezember 2013 von 54 befragten Schülern (Berufsschule Friseure, schriftlich) folgende Zahlen und Fakten:

Von 54 Befragten:   Umfrage
25 beklagten: sie werden nicht gefordert, es kümmert sich keiner um die Ausbildung

 23 beklagten: Unfairness, keine Wertschätzung, kein respektvoller Umgang, blöde Sprüche

15 beklagten: unbezahlte Überstunden (kein Freizeitausgleich)

12 beklagten: mehr Putz und Aufräumarbeiten als Lehrinhalte

Fast die Hälfte dieser Auszubildenden äußerte sich negativ über die aktuell erlebte Ausbildung.
Nun wissen wir alle: Lehrjahre sind keine Herrenjahre, die Anforderungen an den Beruf (und damit die Auszubildenden) sind gestiegen – mitgebrachte Voraussetzung und Einstellung gehen da nicht immer konform.

Wenn man aber erfährt das überhaupt kein Ausbilder im Betrieb vorhanden ist (kein Einzelfall), das unentgeltlich von 16 jährigen eine 58 Stundenwoche gefordert wird, es weder Pausen noch bekannte Tarifverträge gibt… dann wird es sogar strafrechtlich bedenklich.
Dagegen mutet die Aussage: „bei uns lerne ich nichts, wir sind ein Express Discounter und bei uns wird schlecht gearbeitet!“ schon fast komisch an… wenn es nicht so traurig wäre!

Und… das spricht sich herum, DIESE Dinge prägen maßgeblich unser Berufsimage in der Bevölkerung. Wollen wir ein besseres Image – dann müssen wir HIER anfangen es zu ändern.
Rene Krombholz

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